Duisburg. Die Anspannung ist vorerst von den Duisburger Karnevalisten abgefallen: Der Rosenmontagszug konnte friedlich über die Bühne gehen. Die Details:
Es regnet Donuts und Mandarinen, auch sonst regnet es, aber das juckt die Duisburger Jecken nicht. Hauptsache, der Zug kommt. Ein Sturm der Begeisterung begleitete den Rosenmontagszug durch Duisburg. Rund 30.000 Narren feierten den Straßenkarneval, feierten den Zug mit seinen 40 Mottowagen und über 2500 Teilnehmern.
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Gerade nach den Absagen in Serm und Hamborn am Sonntag und der wackeligen Wetterprognose hatten die Duisburger Jecken lange um ihren Rosenmontagszug gebangt. Um 13.05 Uhr konnte Stadtsprecherin Susanne Stölting dann aber verkünden: „Wir können grünes Licht geben. Das Ordnungsamt hat alles ohne Beanstandung abgenommen.“
Duisburg: Sanitätsdienst muss erst Ok geben
Der städtische Außendienst kontrolliert bei der Zugabnahme, ob ausreichend Ordner zur Verfügung stehen, die die Karnevalswagen begleiten. Außerdem überprüfen die Stadt-Mitarbeiter, ob sich auf jedem Fahrzeug ein funktionierendes Megafon befindet oder es über eine funktionsfähige Lautsprecheranlage verfügt.
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Der Zugleiter muss melden, dass alle Fahrzeuge, die am Umzug teilnehmen, vom TÜV geprüft wurden. Auch vom Sanitätsdienst muss das Ok kommen. Er muss bestätigen, dass dass alle geforderten Sanitäter und Rettungswagen vor Ort sind. In den seltensten Fällen sei es in den vergangenen Jahren zu Problemen bei der Zugabnahme gekommen, erklärte Stölting.
Ordnungsamt lässt 60 Autos abschleppen
Arbeit hatte auch das Ordnungsamt. Jedes Jahr darf man sich wundern, warum Menschen ihre Autos an der Wegstrecke parken. 31 wurden morgens beim Zug in Neumühl abgeschleppt und 29 entlang der Zugstrecke in der Innenstadt. 25 Euro kostet das Knöllchen, die Abschleppgebühren kommen oben drauf.
Die Überprüfung dauerte in diesem Jahr doch länger als gedacht. Erst um halb zwei ging es los, da hatten die Kyburg Geischter aus Winterthur aus lauter Verzweiflung schon auf dem Bürgersteig angefangen, Stimmung mit ihrer Guggemusig zu machen.
Als erster Wagen hinter der Polizei fuhr ein Werbefahrzeug für einen Kräuterlikör aus den Niederlanden vorweg. Freimütig berichtet der Fahrer, dass man Prinz Sascha sponsere und der das möglich gemacht habe. Wie das zu den städtischen Initiativen zu achtsamem Alkoholkonsum im Karneval passt, konnte er allerdings auch nicht erklären.
Comedy-Dreigestirn Wolfgang Trepper, Kai-Magnus Sting und Markus Krebs
Mehr Spaß hatte das Duisburger Comedy-Dreigestirn: Wolfgang Trepper, Kai-Magnus Sting und Markus Krebs, das ganze Jahr für Lacher gut, gaben sich auch am Rosenmontag die Ehre. Krebs warf Bonbons vom Wagen der Stadtgarde, Wolfgang Trepper gesellte sich auf die Tribüne und Sting feierte als frisch gekürter Ehrenoffizier des Korps á la Suite mit.
Vor Problemen stand Monique Paduch. Sie musste das Wurfmaterial des ausgefallenen Sonntagsumzuges mit auf den Wagen verteilen. Wohin mit dem Popcorn? Den Kuscheltieren? Und wo sollen die Leute stehen, die das alles wieder runter werfen? Eine Tonne Süßkram verteilt sich allein auf die sechs Wagen der KG Rot-Weiß Hamborn-Marxloh. „Die Duisburger können sich freuen!“, sagt Manfred Fellenz, der Leiter des Elferrates.
Friedlicher Verlauf - HDK-Präsident erleichtert
Ein Stein ist auch Michael Jansen vom Herzen gefallen. Der Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval gesteht, dass er bis zum Ende des Zuges immer „sehr angespannt ist, da kann ja immer was passieren bei so großen Veranstaltungen. Dabei ist das ja unser Hobby.“ Petrus scheine kein Karnevalist zu sein, „aber davon lassen wir uns den Humor nicht vermiesen“. Und das Feiern auch nicht. Im närrischen Heerlager wurde Prinz Sascha zünftig verabschiedet. Der Höhepunkt der Session ist zugleich das Finale seiner Regentschaft.
Die Polizei konnte nach dem Zug einen ruhigen Verlauf verkünden - verbunden mit der Hoffnung, dass die Narren auch den Rest des Rosenmontags friedlich bleiben.