Duisburg. Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Duisburg liegen vor. Welche Schulen Kinder abweisen müssen, wo noch Plätze frei sind.
Erneut wechselt im Sommer ein starker vierter Jahrgang aus den Duisburger Grundschulen in die weiterführenden Schulen. Nach dem Abschluss des Anmeldeverfahrens sind 4358 Mädchen und Jungen von ihren Eltern angemeldet worden – das sind 479 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Stark nachgefragt sind auch in diesem Jahr viele Gesamtschulen. Dort wird es größere Umverteilungen geben müssen. Gymnasien, Real- und Sekundarschulen werden hingegen alle Anmeldewünsche erfüllen können, drei der vier Realschulen legen in der Elterngunst zu.
Die 14 Gesamtschulen zum Schuljahresstart 2020/21 – die bisherige Sekundarschule Rheinhausen ändert ihre Schulform – reichen nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Rein rechnerisch klafft an den Gesamtschulen eine Lücke von etwa 180 Plätze zwischen Angebot und Nachfrage. Acht der aktuell 13 Gesamtschulen sind zum Teil erheblich überbucht.
Große Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage
Die höchsten Differenzen verzeichnen:
• die Gesamtschule Meiderich mit 275 Anmeldungen für 174 Plätze,
• die Leibniz-Gesamtschule (Hamborn), wo es 264 Anmeldungen für 203 Plätze gibt,
• die Gesamtschule Walsum, wo es 252 Bewerbungen um 203 Plätze gibt,
• die Lise-Meitner-Gesamtschule (207/145)
• und die Gesamtschule Duisburg-Süd (225/174).
Im Stadtnorden haben mit Herbert-Grillo-Gesamtschule, Theodor-König-Gesamtschule und Emschertal drei Gesamtschulen noch freie Kapazitäten – damit könnte dort im Koordinierungsverfahren noch mancher Wunsch nach einem Gesamtschulplatz erfüllt werden.
Den Walsumern bleibt als Alternative nur noch die Ludgerus-Hauptschule, die noch 50 freie Plätze anbieten kann, das Kopernikus-Gymnasium (14 freie Plätze) oder ein erheblich weiterer Schulweg.
Die Sekundarschulen tun sich auch in diesem Jahr schwer, sich als Alternative im integrierten Schulsystem durchzusetzen. Die Sekundarschule Rheinhausen, die in eine Zukunft als Gesamtschule geht, verzeichnet als einzige einen nennenswerten Zuwachs von 20 Erstanmeldungen, während Justus-Liebig (Hamborn, +5) und Biegerpark (Süd/-11) darauf hoffen müssen, dass sie fast die Hälfte ihrer Plätze für das kommende Schuljahr an Kinder vergeben können, die in der Gesamtschule nicht zum Zug kamen.
Mannesmann-Gymnasium im fünften Jahrgang siebenzügig
Nahezu die Waage halten sich Angebot und Nachfrage an den Gymnasien, wo auch starke Schwankungen gegenüber dem Vorjahr die Ausnahme bleiben. In Summe verzeichnen auch sie fast 80 Anmeldungen mehr als im Vorjahr. Dabei entfallen allein 77 auf das Mannesmann-Gymnasium – das einzige Süd-Gymnasium geht siebenzügig mit 210 Fünftklässlern ins nächste Schuljahr.
Knapp „überbucht“ ist lediglich das Landfermann-Gymnasium Duisburg (+7), zweistellige Zuwächse gegenüber 2019 verzeichnen Franz-Haniel- (Homberg, +13), Krupp- (Rheinhausen, +15) und Max-Planck-Gymnasium (+12). Nur das Albert-Einstein-Gymnasium (Rumeln, -24) verliert zweistellig.
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Koordinierungsverfahren für Kinder ohne Platz
Nach Abschluss des Anmeldeverfahrens beginnt das so genannte Dabei wird Eltern, deren Kinder an der gewünschten Schule keinen Platz bekommen, eine Alternative angeboten. Das soll in den nächsten Wochen geschehen, kündigt das Amt für Schulische Bildung an.
Einen grundsätzlichen Mangel an Schulplätzen sieht die Verwaltung nicht – am Ende sollen alle Kinder einen Platz bekommen. Verschiebungen wird es hauptsächlich zwischen den Gesamtschulen mit Überhängen und denen mit freien Plätzen und den Sekundarschulen geben.
Ihren festen Platz im Duisburger Schulsystem behaupten die vier Realschulen – sie können sich erfolgreich als Alternative zum integrierten System der Gesamt- und Sekundarschulen anbieten und verzeichnen ein Plus von 56 Anmeldungen gegenüber 2019.
Das gilt für die Realschule Fahrn (plus 13 Anmeldungen im Jahresvergleich), die im neuen Schuljahr fünf Eingangsklassen bildet. Das stärkste Wachstum verzeichnet die Gustav-Heinemann-Realschule (Stadtmitte, +37), die somit ebenso dreizügig bleibt wie die Karl-Lehr-Realschule in Wanheimerort.