Duisburg. Zwei neue Gesamtschulen sollen in Duisburg eingerichtet werden. Eine soll in der ehemaligen Anne-Frank-Schule in Röttgersbach entstehen.
Die Planung für zwei neue Gesamtschulen in Duisburg nimmt Gestalt an. Wie erwartet, schlägt die Verwaltung die Einrichtung einer sechszügigen Gesamtschule an der ehemaligen Anne-Frank-Hauptschule in Röttgersbach vor. Der Bau an der Oberen Holtener Straße wurde zuletzt als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Erstmals soll die Bezirksvertretung Hamborn am 5. September beraten, der Rat entscheidet am 30. September.
Die Politik soll die „schnellstmögliche Errichtung“ einer weiteren Gesamtschule im Duisburger Norden auf den Weg bringen und dafür Planungskosten in Höhe von rund einer Million Euro absegnen. Außerdem soll sie den Auftrag für die Einrichtung einer weiteren Gesamtschule im Bezirk Mitte/Süd auf den Weg bringen. Möglicher Standort ist hier die einstige Hauptschule Hitzestraße. „Dieses Gebäude wird noch auf seine Eignung geprüft“, so Bildungsdezernent Thomas Krützberg.
Unterstützung von „Partnerschaft Deutschland“ (PD)
Bei diesen und weiteren Sanierungs- und Erweiterungsprojekten bedient sich die Stadt der Unterstützung von „Partnerschaft Deutschland“ (PD) – Duisburg zählt zu den Gesellschaftern der Planungsgesellschaft der öffentlichen Hand mit Sitz in Berlin und einer Niederlassung in Düsseldorf. Seit Anfang des Jahres stehen die PD-Planer im Austausch mit der Verwaltung und den Schulleitern der Nord-Gesamtschulen und der drei Sekundarschulen. Sie sollen helfen, ein abgestimmtes Raumprogramm zu entwickeln, damit Altbauten nach modernen pädagogischen Anforderungen saniert und Kosten für die Projekte abgeschätzt werden können.
Mit der Einrichtung von zwei sechszügigen Gesamtschulen will die Schulverwaltung den absehbar weiter steigenden Schülerzahlen begegnen, ihre Einrichtung wurde im vergangenen Jahr im Rat bereits beschlossen. Auch die hohe Nachfrage nach Plätzen an Gesamtschulen führt dazu, dass die Schulverwaltung einen Bedarf von weiteren acht bis zehn Zügen sieht. Die Statistiken zu den Schülerzahlen in den Grundschulen und zur Anzahl der Kinder nach Altersgruppen zeigen, dass die schulrelevanten Jahrgänge für die Eingangsklassen der weiterführenden Schulen aktuell und zukünftig deutlich über der Marke von 4000 Schülern liegen. So sind die einzelnen Jahrgänge in den Grundschulen im aktuellen Schuljahr 2018/2019 mit bis zu knapp 4700 Kindern belegt. Für das kommende Schuljahr 2019/2020 haben sich bislang etwa 4500 Kinder an den Duisburger Grundschulen angemeldet.
Neubau soll 30,8 Millionen Euro kosten
In den vergangenen beiden Jahren wurden jeweils rund 2200 Kinder für die Gesamtschulen angemeldet – derzeit stehen aber nur rund 2000 Plätze zur Verfügung. Trotz der bereits beschlossenen Erweiterungen könnten in den nächsten Jahren sogar bis zu 500 Plätze an Gesamtschulen fehlen, rechnet die Verwaltung.
Die Anne-Frank-Schule schon zum nächsten Schuljahr an den Start zu bringen, sei allerdings schon aus bautechnischer Sicht nicht möglich. Das Gebäude wurde vorübergehend als Unterkunft für Geflüchtete genutzt, das benachbarte Grundschulgebäude muss abgerissen werden. „Sobald die Herrichtung des Hauptschulgebäudes und der Sporthalle abgeschlossen ist, kann der Start der Schule in diesen Räumlichkeiten beginnen“, heißt es in der Vorlage für die Politik.
Der weitere Ausbau für die Sekundarstufe I und II erfolge dann sukzessive in den Folgejahren mit dem Hochwachsen der Schule. Die Kosten für Sanierung plus Neubau liegen bisherigen Berechnungen des IMD zufolge bei rund 30,8 Millionen Euro für eine sechszügige Gesamtschule.