Duisburg. Dietrich Schoch (76) hat eine Wasserrechnung über rund 3600 Euro erhalten. Als der Duisburger den Grund dafür erfährt, ärgert er sich noch mehr.
Fassungslos war Dietrich Schoch (76) aus Duisburg-Homberg, als er jüngst seine Jahresrechnungen für Frisch- und Abwasser in den Händen hielt. Insgesamt rund 3600 Euro sollte er zahlen, die dann auch abgebucht wurden. Allein die Stadtwerke hatten einen Verbrauch von 921 Kubikmetern festgestellt. „Das konnte unmöglich sein“, dachte Schoch anfangs. „Normalerweise hatte ich immer nur 300 bis 400 Euro.“ Der Duisburger hat deshalb Einspruch eingelegt.
Wie Stadtwerke-Sprecher Thomas Kehler auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, habe bereits ein Außendienstmitarbeiter Anfang Dezember 2019 nach Ablesen des Zählers im Haus des 76-Jährigen eine Unplausibilität hinsichtlich des Wasserverbrauchs gemeldet. Die Abrechnungsabteilung habe nur leider versäumt, dies zu berücksichtigen.
Duisburger hat einen unverhältnismäßig hohen Wasserverbrauch
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„Dafür müssen wir uns entschuldigen“, so Kehler. „Normalerweise buchen wir einen solch hohen Betrag nicht einfach ab. Der Kunde bekommt ein Schreiben, in dem er auf den unverhältnismäßig hohen Verbrauch aufmerksam gemacht wird. Dann geht es erst einmal darum, die Ursache zu klären.“
Im Fall Schoch haben die Stadtwerke dem Duisburger dringend geraten, einen Fachmann zu kontaktieren. „Vielleicht gibt es ja eine undichte Stelle im Hausnetz oder sogar einen Rohrbruch“, so Kehler. Denn am 24. Januar sei ein Außendienstmitarbeiter noch einmal beim 76-Jährigen gewesen und habe einen unverändert extrem hohen Wasserverbrauch festgestellt.
Gespräch mit seiner Mieterin offenbart den wahren Grund
Dietrich Schoch hat hin- und her überlegt, was der Grund dafür sein könnte. Weil er auch noch eine Wohnung in seinem Haus vermietet, hat er mit der Mieterin über das Thema gesprochen. Nach ihrer Antwort musste Schoch erst einmal sehr tief durchatmen: „Sie hat zwei Toiletten in ihrer Wohnung und mir erzählt, dass sie eine seit einem Jahr nicht mehr benutzt, weil da das Wasser die ganze Zeit läuft“, so Schoch. „Sie hat behauptet, dass sie mir das mal erzählt hätte, aber davon weiß ich überhaupt nichts. Und ich kümmere mich immer sofort, wenn irgendetwas anliegt.“
Auf die hohe Wasserrechnungen habe die Mieterin mehr oder weniger teilnahmslos reagiert. Dass sie für die hohe Rechnung aufkomme oder sich zumindest daran beteilige, sei vor ihrem finanziellen Hintergrund so gut wie ausgeschlossen. „Ich hatte ihr sogar schon die Miete gesenkt“, so Schoch. „Und als Dank dafür kann ich jetzt 3200 Euro zusätzlich bezahlen.“
Er könnte es mit einem Kulanzantrag bei den Stadtwerken beziehungsweise Wirtschaftsbetrieben versuchen. Allzu große Hoffnung möchte Stadtwerke-Sprecher Kehler ihm allerdings nicht machen. „Das ist schwierig. Das Wasser ist ja nun mal verbraucht worden.“