Duisburg. . Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, um die Kosten fürs Duschen zu senken. Über 60 Prozent der Stromkosten entstehen durch den Durchlauferhitzer.

  • Verbraucherzentrale Duisburg informiert über Möglichkeiten, die Stromkosten fürs Duschen zu reduzieren
  • Bis zu zehn Cent pro Minute kostet warmes Duschen, Spar-Brausen kosten nicht viel und sind wirksam
  • Über 60 Prozent der Stromkosten entstehen durch Durchlauferhitzer, Anbieter-Wechsel kann sich auszahlen

Eine Kilowattstunde Strom kostet in NRW durchschnittlich 30 Cent: Ein Fernseher, der 100 Watt verbraucht, kostet also nach zehn Stunden 30 Cent, ein 1000-Watt-Fön braucht dafür nur eine Stunde und eine warme Dusche?

„Zehn Cent pro Minute“, sagt Jochen Kruse, Energieberater der Verbraucherzentrale (VZ) Duisburg. Im Stadtfenster informierte Kruse Bibliotheks-Besucher und interessierte Spaziergänger über Sparmöglichkeiten beim Duschen. „Denn der Durchlauferhitzer, der warmes Wasser generiert, ist für 60 bis 70 Prozent der gesamten Stromkosten verantwortlich“, erklärt der Energieberater. Deshalb könnten Duschgänger sehr einfach hunderte Euro pro Jahr einsparen. Mit folgenden Tipps:

Bewusst die Brause benutzen

Durchschnittlich duscht der Deutsche sechs bis zehn Minuten, fast 70 Prozent davon täglich. „Ganz einfach: Je weniger warmes Wasser verbraucht wird, desto günstiger ist es“, sagt Jochen Kruse. Unabhängig davon, wie das Wasser erwärmt wird. Jede Minute, die man früher aus der Dusche steigt, spart (etwa bei Nutzern mit Durchlauferhitzer) knapp 10 Cent.

Der richtige Duschkopf

Egal ob Regendusche, Handbrause oder Sparduschkopf – „es kommt auf die Schüttmenge an“, erklärt Experte Kruse. Zwölf Liter Wasser pro Minute prasseln durch eine handelsübliche Brause. Auch hier gilt: Weniger Wasser – Geld gespart. „Man sollte sich über die Schüttmenge des Duschkopfes informieren. Da lassen sich schnell ein paar Liter pro Minute sparen“, sagt Kruse. Achtung: Bei hydraulischen Durchlauferhitzern sind 8 Liter Schüttmenge Maximum, bei weniger Durchlauf kommt kein warmes Wasser mehr raus. Bei elektrischen lässt sich die Schüttmenge beliebig nach unten verändern. Außerdem könnten sich Duschgänger nicht auf die gerne verwendeten Verpackungs-Begriffe wie Öko, Eco oder Green verlassen: „Das ist kein Beleg dafür, dass tatsächlich weniger Wasser rauskommt.“ Wer dennoch seine jetzige Brause behalten möchte, hat weitere Optionen.

Armaturen und Anschlüsse

Jochen Kruse, Energieberater bei der Verbraucherzentrale in Duisburg.
Jochen Kruse, Energieberater bei der Verbraucherzentrale in Duisburg. © Jörg Schimmel

An den Armaturen lassen sich unkompliziert Spar-Strahlregler anbringen. „Diese Regler reduzieren den Wasserverbrauch um 30 Prozent“, so Kruse. Auch für Duschbrausen gibt’s solche Reduzierstücke, die sich problemlos austauschen lassen „und dem Duschgefühl sehr ähnlich sind.“ Falls sie Zuhause einen Wasserhahn mit nur einem Hebel haben, „lassen sie diesen auf kalt gestellt, dann springt nicht sofort der Erhitzer an“, rät der Energieberater. Außerdem ist die Art, wie das Wasser erwärmt wird, extrem wichtig. Beim elektrischen Durchlauferhitzer lässt sich Temperatur energieeffizient exakt einstellen, beim hydraulischen gibt’s meist nur zwei Stufen – um die 40 oder 60 Grad Celsius. „Falls man die Möglichkeit hat, empfiehlt es sich, auf einen elektrischen Durchlauferhitzer umzustellen.“

Stromanbieter überprüfen

Um weiter die Umwelt und den Sparbeutel zu entlasten, lohnt es sich, den Stromanbieter zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Die Verbraucherzentrale berät zu dem Thema.

>>DER DUSCHRECHNER

Die Verbraucherzentrale bietet ein Online-Tool an, bei dem Sie, liebe Leser, Ihre Duschkosten durchrechnen können und direkt sehen, wie viel Sie sparen könnten: www.verbraucherzentrale.nrw/duschrechner.

Individuelle Empfehlungen gibt die Energieberatung der Verbraucherzentrale bei Terminen vor Ort oder in der Beratungsstelle Duisburg (Friedrich-Wilhelm-Str. 30). Termine gibt’s unter der Telefonnummer: 0203/488 011 01.