Aus einer ehemaligen Taekwondo-Schule am Brückenplatz in Duisburg-Hochfeld ist nun ein Ort für kulturelle Begegnungen geworden. Ein Besuch.
Duisburg-Hochfeld. Der Name der alten Taekwondo-Schule „Özad“ ist noch an der Seite blass zu sehen. Doch die Kreativen der Jungen Triennale haben die Reklame mit der Aufschrift „#No Fear: Safe Space“ überklebt und aus den ehemaligen Sportlerräumen einen Ort für Kultur und Begegnung gemacht. Ein Ort, an dem die Jugendlichen aus der Umgebung keine Angst haben sollen, sich auszuprobieren. In Workshops haben die Teenager aus dem Kurs „Darstellen und Gestalten“ der Globus-Gesamtschule überlegt, wie sie sich den „Safe Space“, einen sicheren Ort, vorstellen. Selbstredend sind sie mit dabei, als Vertreter der Jungen Triennale, Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp sowie Vertreter der Stadt das umgenutzte Ladenlokal einweihen – übrigens nicht nur mit Reden, sondern auch mit Theaterszenen, einer DJ-Session und jeder Menge Aktionen.
Macher der Jungen Triennale sind begeistert von Duisburg-Hochfeld
Die Junge Triennale will Kindern und Jugendlichen Begegnungen mit Kunst und Kultur ermöglichen. „Wir haben festgestellt, dass wir einen Ort brauchen, um uns zu treffen und auch um Angebote zu machen“, erklärt Anne Britting, Dramaturgin und Projektleiterin bei der Jungen Triennale. Den Standort in Hochfeld findet sie ideal, weil viele Grundschulen in der Nähe liegen und auch für die Globus-Gesamtschule, deren Schüler am Dellplatz und an der Gitschiner Straße unterrichtet werden, liegt der „Safe Space“ genau in der Mitte. „In Hochfeld ist Leben in der Bude, das ist toll.“ Den Namen „#No Fear: Safe Space“ interpretiert sie so: „Es ist ein Ort, an dem man frei von Konventionen über Themen nachdenken und etwas ausprobieren kann. Das wird unser künstlerisches Labor.“
Vielfältiges Angebot: Der Eintritt ist frei
Der „Safe Space“ (Hochfeldstraße 2) hat ab sofort geöffnet und bietet verschiedene Workshops und offene Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Lehrer. Der Eintritt ist stets frei.
„Open Space“ heißt es jeweils dienstags von 14 Uhr bis 18 Uhr sowie samstags von 14 Uhr bis 18 Uhr für Kinder ab acht Jahren. Ab dem 15. Februar gibt es „Safe Space“ für Familien, gedacht für den Nachwuchs zwischen null und sechs Jahren. Sie treffen sich immer samstags von 10.30 Uhr bis 12 Uhr. Workshops für Kinder ab acht Jahren und Jugendliche sind für freitags von 14 bis 16 Uhr und 17 bis 19 Uhr geplant.
Der neue Kulturraum wird von einem Projektmitarbeiter betreut.
Der Raum wurde mit Technik ausgestattet, die Wände sind allerdings noch etwas kahl und sollen den jungen Besuchern, die künftig zu den Workshops und Angeboten kommen, die Gelegenheit bieten, den „Safe Space“ mitzugestalten. Janine Beekes, Lehrerin an der Globus-Gesamtschule, findet es wichtig, dass die Schüler auch eine Anlaufstelle haben, wo sie mit Kultur in Berührung kommen. „Wir haben ordentlich Werbung bei uns an der Schule gemacht und die Kinder fragen auch von selbst nach.“
Kulturraum bleibt erst einmal bis Herbst geöffnet
Draußen, vor dem „Safe Space“ auf der Hochfeldstraße geht’s künstlerisch bereits los. Einige Kinder haben sich in weiße Maleranzüge gekleidet und besprühen Jute-Beutel. „Ey, ihr sollt die Taschen bemalen, nicht euch selbst“, ruft Anne Britting, als sie ein paar Jungs beobachtet, wie sie mit den Sprühdosen hantieren. Am Ende landet die Farbe zum Glück doch wieder auf den Taschen. Drinnen laufen Videos von einer Tanzperformance, die mit Jugendlichen der Globus-Gesamtschule einstudiert wurde. „Das hat voll Spaß gemacht“, sagt Agnesa. Sie und ihre Freundinnen wollen auf jeden Fall wiederkommen. Der „Safe Space“ wird erst einmal bis Herbst geöffnet sein.