Duisburg. Der „Sonnige Süden“ begeistert bei seiner Prunksitzung mit viel handgemachtem Karneval. Der neuen Mini-Garde fliegen sofort die Herzen zu.
Keine Frage: Die Karnevalsgesellschaft Blau-Rot Sonniger Süden, 1953 in Wanheimerort gegründet, ist in jeder Hinsicht wieder groß geworden. Und dennoch hat sich der inzwischen achtgrößte närrische Verein in Duisburg seinen familiären Charakter bewahrt. Mit einem über weite Strecken selbst gemachten Programm begeisterten die Blau-Roten bei der Prunksitzung in der Aula der Gesamtschule an der Duisserner Falkstraße ihr feierlustiges Publikum.
Gleich zu Beginn des viereinhalbstündigen Vergnügens flogen die Herzen der Zuschauer den jüngsten Akteuren in blau-roter Uniform zu. Die erst seit einem guten halben Jahr bestehende Mini-Garde des Vereins hatte ihren ersten Auftritt. Eine Zugabe hatte der für seine Leistung bejubelte Nachwuchs nicht vorbereitet. Die Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren zeigten einfach den kompletten Tanz noch einmal.
Eine donnernde Rakete für die „3Colonias“
Später überzeugte auch die „große“ Tanzgarde des Vereins mit ihrem Können. Es ist beachtlich, was die Formation in den anderthalb Jahren ihres Bestehens inzwischen drauf hat. Da kann man Trainerinnen und Gardeleitung nur gratulieren.
Auch interessant
Zu den wenigen eingekauften Programmpunkten gehörte der Auftritt der Musikgruppe „De Dröpkes“. Die in Duisburg inzwischen regelmäßig zu hörende Gruppe aus Mönchengladbach wurde ihrem Ruf als Stimmungsgarant einmal mehr gerecht. Übertroffen wurde das nur von den Liedern der „3Colonias“. Das vor 44 Jahren gegründete Trio verdiente sich mit bekannten Titeln wie „Es war in Königswinter“ oder „Ich han en Mötz, ich bin jetz Präsident“ eine donnernde Rakete.
Der blau-rote Elferrat setzt den Schlusspunkt mit närrischer Playback-Show
Viel Beifall gab es auch für die Auftritte der Kinderprinzen Luca II. und Maya I. und ihres erwachsenen Gegenstücks Sascha I. Mit gekonnt schrägen Tönen pusteten die Duisburger „Ruhrpott-Guggis“ dem Publikum die Gehörgänge frei.
Es ist längst Tradition, um nicht zu sagen Kult: Höhe- und Schlusspunkt der Veranstaltung war der Auftritt des blau-roten Elferrates. Die beneidenswert junge Truppe nahm die Zuschauer mit auf eine musikalische Reise um die Welt. Die Route der närrischen Playback-Show war ein wenig verwirrend. Es ging nach Griechenland, in die Türkei und nach Mallorca. Das mag nicht für jeden die ganze Welt sein, produzierte bei Akteuren wie Zuschauern aber jede Menge Spaß. Und den gibt es im Karneval viel seltener als man glauben sollte.
Mehr als 40 Jahre lang stand Willi Garohn an der Spitze der Gesellschaft. Für seine Verdienste wurde er bei der Prunksitzung zum Ehrenpräsidenten ernannt. Nachfolger Oliver Wolters meisterte seinen ersten Alleinflug bei der Präsentation des Programms mit Bravour.