Duisburg-Homberg. Der Umzug der Homberger Polizeiwache nach Ruhrort sorgt für Diskussionen. Jetzt nimmt NRW-Innenminister Herbert Reul Stellung zu den Plänen.
Inzwischen hat sich auch Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) zu den Umzugsplänen der Homberger Polizeiwache geäußert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir hatte ihn nach dem Informationsabend mit Polizeipräsidentin Elke Bartels Mitte November angeschrieben. Die Sorgen von Teilen der Bevölkerung, schreibt Reul, „kann ich sehr gut nachvollziehen“. Dieses grundsätzliche Verständnis ändert aber nichts an seiner positiven Haltung zur beabsichtigten Verlagerung nach Ruhrort, die auch von Polizisten kritisch gesehen wird und alternative Lösungen der problematischen Raumsituation vorgeschlagen hatten.
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„Der schlechte bauliche Zustand der Wachen in Homberg und Meiderich macht eine Neuanmietung an einem zentralen Standort in Ruhrort unumgänglich“, schreibt Reul. Er teilt die Ansicht der Präsidentin, dass sich durch den Standortwechsel weder die Aufgabenwahrnehmung der Polizei vor Ort noch das örtliche Sicherheitsgefüge nachteilig verändern könnten. „Die öffentliche Sicherheit sollte im Übrigen nicht an der Anzahl von Dienstgebäuden festgemacht werden, sondern vielmehr an der sichtbaren Präsenz der Polizei vor Ort. Das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger wird vor allem durch den präsenten Einsatz von Streifenwagen und Fußstreifen gestärkt.“ Das sei eine Kernaufgabe der Polizei. Gerade das wird von vielen Hombergern aber auch moniert, die sich eine größere Präsenz erhoffen.
Bezirksbeamte als Ansprechpartner
Dass das Gefühl, dass sich die Kriminalität in den letzten Wochen und Monaten verschärft hat, nicht nur ein reines Gefühl ist, wird durch den jüngsten Fahndungserfolg der Polizei bestätigt. Sie hat eine 40 Mitglieder zählende Bande aus 14- bis 16-Jährigen überführt, der nach aktuellen Erkenntnissen sechs Raubdelikte zur Last gelegt werden, die seit November verübt wurden.
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Auf die Kriminalbelastung des Stadtteils geht Reul nicht ein und betont, dass die Wache nicht ersatzlos wegfalle. „Geplant ist die Einrichtung eines Bezirksdienstpostens im Stadtteil. Die Bezirksbeamten seien die unmittelbaren Ansprechpartner der Bürger und gewährleisteten „sowohl in ihren Diensträumen als auch insbesondere während der Fußstreife die deutlich erkennbare Bürgernähe der Polizei.“ Im Übrigen werde von der Landesregierung alles getan, um die personelle und sächliche Ausstattung der Polizei zu verbessern.
Keine Kürzung der Streifenwagen
Özdemir betont, dass es wichtig sei, dass die Bezirksbeamten vor Ort bleiben und keine Streifenwagen gekürzt werden. „Nun gilt es die Sorgen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger um ihren Stadtteil und ihre Sicherheit ernst zu nehmen und in die konkrete Planung einzubeziehen.“
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Auf die Ankündigung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Radny, in den nächsten Tagen den Innenminister anzusprechen, zudem er überdies einen besseren Zugang als der SPD-Bundestagsabgeordnete habe, reagiert Özdemir süffisant. „Wenn CDU-Lokalpolitiker einen positiven Einfluss auf die Entscheidung des Innenministers nehmen würden, wäre das natürlich zu begrüßen. Fraglich ist lediglich, warum das noch nicht geschehen ist.“