Duisburg. Nach der Schließung des Theaters am Marientor sind die Veranstalter froh, einen perfekten Ersatz gefunden zu haben. Manche hat’s kalt erwischt.
Die Schließung des Theaters am Marientor beschert den Veranstaltern, die das Duisburger Haus für Gastspiele ihrer Künstler und Produktionen gebucht hatten, finanzielle Einbußen und reichlich Überstunden. Schon im Vorfeld hatte die Nachricht, das Haus sei zahlungsunfähig, das Weihnachtsgeschäft für Karten einbrechen lassen, jetzt müssen die Kartenkäufer auf neue Spielstätten umgebucht werden.
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Manche Veranstalter hat die Schließung kalt erwischt, wurde doch bis zum Jahresende stets beteuert, dass nach der Absage des Musicals „Wallace“ die Gastspiele wie geplant weiter laufen würden. Andere waren schon vorsichtig geworden. Wie Andy Besirov von der Agentur Plan B, die Markus Krebs betreut. Besirov hat schon einmal eine Hallen-Pleite erlebe, ist also gebranntes Kind. Er habe im Vorfeld „was läuten“ hören und „schon frühzeitig den Termin in der Mercatorhalle geblockt“.
Veranstalter wurden in der Mercatorhalle „mit offenen Armen empfangen“
„Und dann stand der Zaun da“, so Besirov, der etwa die Hälfte seines Jahresumsatzes vor Weihnachten macht: „Wir sind froh, in die Mercatorhalle zurückzukehren, sie bietet perfekte Strukturen - und wir wurden mit offenen Armen empfangen.“ So kann der Duisburger Comedian Markus Krebs seine 2020er-Tour „Pass auf… kennste den?! am 7. und 8. Dezember dann doch in Duisburg abschließen.
Am 7. Januar, nachdem der Zaun ums TaM errichtet worden und damit klar war, dass hier nichts mehr läuft, erreichte die Mail der Düsseldorfer Kanzlei des Insolvenzverwalters Nikolaos Antoniades den Mülheimer Veranstaltungsservice Merz: Das Insolvenzverfahren über die TaM-Betriebsgesellschaft sei eröffnet, der Geschäftsbetrieb eingestellt worden „mit der Folge, dass keine der von Ihnen gebuchten Veranstaltungen stattfinden wird“.
Für die Umplanung sind Überstunden angesagt
Schon das Weihnachtsgeschäft für Herbert Knebel sei schlecht gelaufen, sagt Roman Roßmann von Merz. Aber auch für Knebels Affentheater hatte die Mercatorhalle einen Termin frei. Das Programm „Außer Rand und Band“ geht am 5. September über die Bühne. „Das war uns eine Lehre“, so Merz-Mitarbeiter Malte Thormann auch angesichts der vielen Stunden, die jetzt in die Umplanung gesteckt werden müssen. „Da gehen ein paar Arbeitstage drauf.“
Auch die Finalrunde des niederrheinischen Kabarettpreises „Das schwarze Schaf“ am 9. Mai wird statt im TaM in der Mercatorhalle ausgetragen. Eigentlich habe man jedes Mal gebangt, ob das TaM fürs „Schwarze Schaf“ zur Verfügung steht, das seit 1999 alle zwei Jahre vergeben wird, sagt Bea Fröchte vom Träger Ruhr-Futur. Der zwischenzeitlich gestoppte Vorverkauf startet wieder am Montag, 27. Januar.
Veranstalter sagen adäquate Plätze in der Mercatorhalle zu
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Wie bereits berichtet, heißt es auch für Mary Roos & Wolfgang Trepper am 30. September umziehen in die Mercatorhalle. Wie bei den zuvor genannten Veranstaltungen bleiben die fürs TaM gekauften Karten gültig, die Veranstalter sagen adäquate Plätze in der Mercatorhalle zu. Nicht gültig bleiben die Karten für Torsten Sträter, der am 26. September mit seinem neuen Programm „Schnee, der auf Ceran fällt“ ebenfalls vom TaM in die Mercatorhalle umzieht. Die Karten müssten laut Homepage des Veranstalters dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden.
Die Asa Event GmbH mit Sitz in Bietingheim-Bissingheim bei Stuttgart zieht mit ihrer „Night of the Dance“ am 28. Februar und der Show „The King of Queen“ am 17. März in die Rheinhausen-Halle um. Für „Die Nacht des Musicals“ am 9. März wird noch ein anderer Veranstaltungsort gesucht.