Duisburg. Wiltrud Kempkes aus Duisburg hat beim „Perfekten Dinner“ auf Vox 3.000 Euro gewonnen. Die Rentnerin überzeugte mit einem rheinischen Klassiker.
Am Ende ist sie völlig perplex. Nie hätte Wiltrud Kempkes aus Duisburg damit gerechnet, beim „Perfekten Dinner“ auf Vox zu gewinnen. Am Ende punktet die Rentnerin bei den vier anderen Kandidaten, darunter zwei weitere Teilnehmerinnen aus Duisburg, mit echter Hausmannskost.
Beworben hat sich die Alt-Hombergerin bereits vor knapp zehn Jahren beim Vox-Dauerbrenner. Schon damals hätte es mit der Teilnahme klappen können. Sie sollte allerdings bei der Dinner-Variante mit Zahnbürste einen Übernachtungsgast zu Hause haben. „Und das wäre in meiner Wohnung schwierig geworden“, sagt Wiltrud Kempkes. „Ich hatte deshalb abgesagt und die Sache damit eigentlich abgehakt.“
Duisburgerin ist schon lange Fan der Sendung
Auch interessant
Doch im August 2019 bekommt Wiltrud Kempkes plötzlich doch noch einen Anruf. „Ich hab mich sehr gefreut, weil ich die Sendung schon lange und unheimlich gerne schaue“, sagt die Duisburgerin. „Ich finde es sehr spannend, wenn fremde Menschen sich kennen lernen und gegenseitig bekochen.“
Den Spaß am Kochen, an guter Küche, entdeckt sie erst vor rund 25 Jahren durch ihren Lebensgefährten Erwin. „Meine Mutter hat nie gerne gekocht und war, ehrlich gesagt, keine grandiose Köchin“, erzählt die 69-Jährige. „Und bei meinen beiden Kindern war früher auch keine Gourmetküche angesagt, sondern Nudeln und Fischstäbchen.“
Ein Klassiker: Rheinischer Sauerbraten mit Klößen und Rotkohl
Auch interessant
Mittlerweile gehört etwa eine geschmorte Lammkeule mit Thymian, Tomaten und Bohnen zu ihren Lieblingsgerichten. Beim „Perfekten Dinner“ will sie als Duisburgerin, die direkt am Rhein wohnt, aber mit einem rheinischen Klassiker überzeugen: Sauerbraten.
„Den mach ich normalerweise mit Pferdefleisch“, sagt Wiltrud Kempkes. „Das habe ich mich diesmal aber nicht getraut...“ Dazu gab es Rotkohl und Kartoffelklöße. „Ich hab vorher nicht groß geübt – nur die Klöße mal getestet. Die sind allerdings fürchterlich in die Hose gegangen“, so die Rentnerin.
Morgens um 9 Uhr steht das Kamerateam vor der Tür
Auch interessant
Als es darauf ankommt, läuft zum Glück alles wie am Schnürchen. Anfang Oktober steht um 9 Uhr morgens ein Kamerateam für die Aufzeichnung vor der Tür. „In der Küche war nachher nicht mehr so viel Platz“, erzählt die Duisburgerin. Schlafzimmer und Bad sind zudem mit Kameras, Stativen und allerlei weiteren Mitbringseln belegt.
Wiltrud Kempkes muss schmunzeln. „Als ich mich später zum Essen umziehen wollte, habe ich mich erst mal bis zu meinem Kleiderschrank durchgekämpft und im Gäste-WC wenigstens ein bisschen frisch gemacht.“
Toller Blick von der Terrasse auf den Rhein
Abends treffen die vier Mitstreiter ein, genießen den tollen Blick von der Terrasse auf den Rhein – und das Essen. Die Alt-Hombergerin serviert als Vorspeise eine Süßkartoffelsuppe, dann den rheinischen Klassiker und zum Dessert heißen Apfel-Crumble, warmes Apfelmus und ein Apfel-Sorbet, das ihr am meisten Kopfzerbrechen macht. Sie hat nämlich keine Eismaschine.
Die Sorgen sind unbegründet, die Kandidaten begeistert. Die 69-Jährige bekommt 37 von möglichen 40 Punkten und sahnt am Ende 3.000 Euro Preisgeld ab. „Das war eine tolle Erfahrung und eine tolle Runde“, sagt Wiltrud Kempkes.
„Ich bin sogar von meiner Ärztin als Fernsehstar begrüßt worden“
Gewundert hat sie sich, wie viele Menschen die Sendung gucken. „Ich bin sogar von meiner Ärztin als Fernsehstar begrüßt worden – vor den anderen Patienten im Wartezimmer“, erzählt die Duisburgerin. „Das war mir schon ein bisschen unangenehm.“
Das Finale am 17. Januar hat sie mit ihrem Partner und zwei Freunden ganz gemütlich zu Hause geschaut – bei einem leckeren Essen. Nein, diesmal tischt Wiltrud Kempkes keinen rheinischen Sauerbraten auf, dafür aber eine Roulade aus Scholle mit Räucherlachs, einer Creme aus Ziegenkäse, Schwarzwälder Schinken, Spinat und Kartöffelchen. Hört sich ganz nach einem perfekten Dinner an...
Kandidaten bewerten sich gegenseitig
Beim Vox-Format „Das Perfekte Dinner“ treten fünf Kandidaten gegeneinander an. Sie laden sich gegenseitig nach Hause ein und servieren ein Dreigänge-Menü. Der gesamte Abend wird von den Mitstreitern bewertet. Nach jedem Dinner vergeben die Gäste je maximal zehn Punkte.Wer gewinnt, erfahren die Teilnehmer erst am Ende der Woche, wenn jeder einmal Gastgeber war.
Wiltrud Kempkes holte sich den Sieg und das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro mit 37 von 40 möglichen Punkten vor Fabio aus Oberhausen und Sven aus Essen mit jeweils 32 Zählern. Bettina und Kristina, die beiden anderen Duisburger Kandidatinnen, servierten unter anderem Thunfisch in Mohn-Sesam-Panade sowie eine traditionelle Paella und zogen sich mit 30 und 26 Punkten ebenfalls achtbar aus der Affäre.