Duisburg. Die Duisburger gehen wegen des neuen Nahverkehrsplans auf die Barrikaden. Was Verbesserungen betrifft, drücken CDU und SPD deshalb aufs Tempo.

Der neue Nahverkehrsplan der Stadt Duisburg bringt viele Bürger auf die Palme. Ob Schüler, Berufspendler oder Senioren – der Ärger ist groß. Die Politik hat den Plan seinerzeit mit großer Mehrheit abgesegnet, aber inzwischen längst erkannt, dass Verbesserungen zwingend geboten sind. Die SPD- und CDU-Fraktion werden deshalb in einer Sondersitzung des Rates am 30. Januar einen Antrag einbringen, der die Verwaltung und DVG bittet, dazu zeitnah konkrete Vorschläge zu machen.

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Angesichts der großen Ungeduld bei einigen Duisburgern drücken die beiden Fraktionen aufs Tempo, um möglichst schnell zu Verbesserungen zu kommen. „Wie angekündigt wollen wir jetzt auf Grundlage der betrieblichen Erkenntnisse und Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger prüfen, wo Optimierungen erforderlich sind“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Bruno Sagurna. „Kleinere finanzielle Handlungsspielräume sollen gezielt dafür genutzt werden, um erforderliche Korrekturen vorzunehmen.“

Duisburger SPD-Fraktionschef: „MyBus“-Konzept ist innovativ

Eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung sei ohne einen funktionierenden ÖPNV nicht denkbar. Die Bestellung moderner Straßenbahnen, das innovative „MyBus“-Konzept“ und ein verbessertes Nachtbus-Angebot sind laut Sagurna gute Beispiele, „dass es in Duisburg in die richtige Richtung geht“.

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SPD und CDU gehen von einer breiten Zustimmung für ihren Antrag aus. Duisburg brauche, nicht zuletzt, um den Trend zum Individualverkehr einzudämmen und somit die Umwelt zu schonen, einen leistungs- und zukunftsfähigen öffentlichen Nahverkehr, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Enzweiler.

Kritikpunkte sollen sorgfältig analysiert werden

Beiden Fraktionen sei es wichtig, dass die Kritikpunkte der DVG-Kunden am neuen Nahverkehrsplan sorgfältig analysiert werden. Enzweiler: „Manche gebotenen Änderungen werden naturgemäß erst im Realbetrieb erkennbar. Wir werden alles daran setzen, an solchen Stellen Verbesserungen für die Kunden auf den Weg zu bringen.“

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Zuletzt hatte Stadtplaner Ralf Zigan bei einer Veranstaltung des Runden Tischs in Bruckhausen die Rückkehr der alte Buslinie 908 in Aussicht gestellt. Die Bürger waren im Duisburger Norden auf die Barrikaden gegangen, weil die Busse der Linie 908 an der St. Johannes Klinik in Alt-Hamborn losfahren und nicht mehr an der Matenastraße. Die Menschen in Bruckhausener fühlen sich deshalb vom Rest der Stadt abgehängt.

Unterschriften gegen den neuen Nahverkehrsplan

In vielen Stadtteilen wurden zudem Unterschriften gegen den neuen Nahverkehrsplan gesammelt. Schülerin Pia Hanke initiierte erfolgreich eine Online-Petition, die zwar rechtlich nicht bindend ist, aber zusätzlichen Druck auf Oberbürgermeister Sören Link, die Ratsfraktionen und die DVG ausübt.