Duisburg. Nach dem Ärger in der Neudorfer Einschornsteinsiedlung sind LEG-Mieter im Duisburger Innenhafen von einem wochenlangen Heizungsausfall betroffen.

Schon wieder sind LEG-Mieter in Duisburg wochenlang ohne Heizung: Nach dem Ärger in der Neudorfer Einschornsteinsiedlung im Dezember sind nun Bewohner eines größeren Gebäudekomplexes mit rund 35 Parteien am Philosophenweg im Innenhafen restlos bedient.

Margarita Liolios etwa ist richtig sauer auf die LEG. Ihre 80-jährige Mutter ist betroffen. „Seit Anfang des Jahres läuft die Heizung in ihrer 70 Quadratmeter großen Wohnung nicht“, sagt die Tochter. „Die LEG hat nur zwei kleine und auch noch laute elektrische Heizlüfter zur Verfügung gestellt. Ich musste ihr zusätzlich extra noch einen größeren Heizstrahler kaufen.“

LEG-Sprecher entschuldigt sich bei den betroffenen Duisburger Mietern

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Auf Nachfrage entschuldigt sich LEG-Sprecher Mischa Lenz zunächst einmal „ausdrücklich bei unseren betroffenen Mietern für den Ausfall und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten“. Am 30. Dezember seien die Probleme gemeldet worden. „Der Grund war ein Rohrbruch in einer Heizungsleitung in der Tiefgarage, der behoben werden musste“, so Lenz. „Danach musste zunächst alle zwei bis drei Tage der Strang entlüftet werden, da sich Luft in den Steigesträngen der Heizungsleitungen abgelagert hatte.“

Betroffen waren nach Angaben des LEG-Sprechers fünf Wohnungen im dritten Obergeschoss. „Kurzzeitig waren für den Zeitraum der Abschaltung zur Behebung des Rohrbruchs alle Parteien betroffen“, so Lenz. „Wir haben daraufhin eine externe Fachfirma beauftragt, um automatische Entlüfter in den Bädern des dritten Obergeschosses einzubauen. Diese Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen.“

„Die Heizung läuft immer noch nicht!“

Die Heizungsanlage sei repariert und die LEG habe die Mieter immer umfassend informiert. Margarita Liolios ist fassungslos ob dieser Aussagen. „Nein, die Heizung läuft immer noch nicht!“ Und die Informationspolitik des Wohnungsunternehmens sei eine Katastrophe.

Mietminderungen möglich

Sonja Herzberg vom Mieterbund Rhein-Ruhr hatte bereits beim wochenlangen Heizungsausfall in der Neudorfer Einschonsteinsiedlung betont, dass sie Mietminderungen in solchen Fällen für gerechtfertigt hält.

„Maximal 30 bis 50 Prozent der Warmmiete sind möglich“, sagt Herzberg. „Dazu ist es wichtig, täglich morgens und abends Temperaturprotokolle zu schreiben. Dabei unbedingt die Innen- und die Außentemperatur messen. Es reicht, wenn das ein paar Mieter machen, um im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung etwas in der Hand zu haben.“

Zuletzt habe sie eine halbe Stunde in der Warteschleife der Telefon-Hotline gehangen. „Als sich dann endlich jemand meldete, bin ich, ohne mich aussprechen zu lassen, direkt zum technischen Dienst weitergeleitet worden“ sagt Liolios. „Da war ich aber an der völlig falschen Adresse.“

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Auch Mieter in anderen Städten ärgern sich über die LEG. Erst kürzlich etwa warteten Hausbewohner in Gelsenkirchen nach einem Wasserschaden zwölf Tage auf die nötige Reparatur. Auch hier musste sich der Wohnungskonzern entschuldigen.

LEG bewirtschaftet rund 6.800 Wohnungen in Duisburg

Eine Häufung der Probleme sieht der Sprecher trotz zweier unterschiedlicher Heizungsausfälle binnen kürzester Zeit in Duisburg allerdings nicht. Der Ausfall in Neudorf sei der einzige Ausfall im vergangenen Jahr gewesen. Lenz: „Das bedauern wir natürlich, wir tun aber gleichzeitig alles dafür, damit es auch Einzelfälle bleiben, insbesondere, wenn man bedenkt, dass wir allein in Duisburg rund 6.800 Wohnungen bewirtschaften.“