Duisburg. Warum nicht die Stadtmauer wieder aufbauen, statt die City mit Pollern zu sichern? Das fragt ein Duisserner in einem Bürgerantrag.
Der Schutz der Innenstadt vor terroristischen Angriffen ist ein ernstes Thema. Doch zur Satire taugen die versenkbaren Poller in der Duisburger City – nach über zwei Jahren Bauzeit noch immer nicht vollständig installiert, allemal. Das dachte sich auch Kevin P. Schrätz, der damit den ganz offiziellen Weg ging: Er schlägt in einem Bürgerantrag vor, stattdessen doch gleich die Stadtmauer nach dem historischen Corputius-Plan wieder aufzubauen.
Warum auf halbem Wege stehenbleiben?
„Warum auf halbem Weg stehenbleiben und nicht gleich eine richtige Mauer bauen“, fragte der 30-Jährige, nachdem er eine städtische Info-Veranstaltung zu den Sicherungen besucht hatte. Seine Anfrage stellte er, wie es die § 24 der Gemeindeordnung vorsieht, dem Rat und der Bezirksvertretung Mitte, die sich nun damit beschäftigen werden.
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Die Stadtmauer, so argumentiert Schrätz, sei schließlich „ein seit Jahrhunderten erprobtes Konzept zur Sicherung von Städten“. Da nun das Mercatorviertel geplant werde und sich die Reste der historischen Mauer nutzen ließen, könne nicht nur ein antiterroristischer, sondern auch ein touristisch ansprechender Schutzwall entstehen. Der sei selbstredend auszustatten mit einem Stapel-, Kuh-, Hansa- und Schwanentor.
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Antragsteller: Auch Poller schützen kaum vor Anschlägen
„Ich bin ein Gegner der Übersicherung. Ich wollte den Pollern etwas in satirischer Weise entgegenstellen“, sagt Schrätz, der bei den Jusos und im SPD-Ortsverein Duissern politisch aktiv ist. „Wenn jemand einen Anschlag plant, dann wäre er auch durch die Poller nicht aufzuhalten“, glaubt er. Satire hin oder her, für die Verwaltung hat die Anfrage offiziellen Charakter. Also hat Schrätz eine ernsthafte Antwort bekommen: In der Abstimmung nach Anschlägen, unter anderem in Berlin, sei der Poller-Schutz als der Geeignetste identifiziert, geplant und vom Rat beschlossen worden, heißt es da. Darüber hinausgehender Schutz der City sei derzeit nicht geplant – auch keine Stadtmauer: „Gegen deren Wiederaufbau sprechen denkmalrechtliche und städtebauliche Gründe sowie die Flächenverfügbarkeit“.