Duisburg. „Der Postillon“ kalauert in einem Scherzartikel zum „Windbürgergeld“ der SPD über Duisburg und Staatshilfen für Bewohner der „hässlichen Stadt“.

„Der Postillon“ hat 2,8 Millionen Facebook-Fans. Die teilen die satirischen Postillon-Beiträge in sozialen Netzwerken nur zu gerne. Die amüsanten Autoren wurden für ihre Kalauer im Stil journalistischer Artikel bereits mit dem Grimme online-Award ausgezeichnet.

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Diese Humor-Instanz also hat erneut – nach „Raus aus den Schulden: Duisburg führt gebührenpflichtige Fußgängerampeln ein“ 2014 – einen Scherz auf Kosten der Stadt gemacht, bei dem den Stadtmarketing-Beauftragten und vielen Bürgern das Lachen möglicherweise im Halse stecken bleibt.

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Anlass des Quatsch-Artikels ist das von SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch vorgeschlagene „Windbürgergeld“. Mit diesem finanziellen Anreiz sollten Bürger belohnt werden, die Windkraftanlagen vor ihrer Haustür akzeptieren. So solle der Widerstand gegen Windräder überwunden werden – ein Elfmeter für den Postillon, versteht sich. Der schreibt: „Damit nicht genug – offenbar planen die Genossen bereits zahlreiche weitere Staatshilfen, die unangenehme Wohnlagen attraktiver machen sollen. Der Postillon stellt sie vor.“

Postillon zum Duisburg-Gag: „Mischung aus Gründen. Sachlich und klanglich“

Und so erläutert der Gagschreiber nach „Güllebürgergeld“ und „Puffbürgergeld“ auch das „Duisbürgergeld“: „Sie wohnen in einer hässlichen Stadt im Ruhrgebiet? Dann sollten Sie prüfen, ob Sie womöglich bald Anspruch auf Duisbürgergeld in Höhe von 570,51 Euro pro Jahr haben.“

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Duisburg und das Revier als namensgebendes Musterbeispiel für eine hässliche Stadt? Ein Wirkungstreffer für arg gebeutelte Lokalpatrioten zwischen Walsum und Mündelheim – für alle, die gern und gut hier leben. Warum also wieder Duisburg einstecken muss? Die Postillon-Redaktion antwortet auf Nachfrage prompt: „Das war so eine Mischung aus Gründen. Sachlich und klanglich. Ist aber mehr ein Spielen mit Klischees und nur mäßig ernst gemeint.“

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Da haben wir’s: Vor allem, weil Gießen, Ludwigshafen, Hagen, Neumünster und Wiesbaden namentlich nicht taugen, um damit das „Windbürgergeld“ zu veralbern, muss buchstäblich Duis-burg herhalten. Um so fahrlässiger, dass der Postillon Wolfsburg übersehen hat!