Duisburg. Mit GUIDE schafft die Universität Duisburg-Essen ein neues zentrales Gründungszentrum. Durch die Bewerbung im Exist-Programm gibt es dafür Geld.

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) stellt ihre Bemühungen um studentische Unternehmensgründer neu auf. Dafür bekommt die Uni bis 2024 zwei Millionen Euro aus dem „Exist-Potentiale“-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums. „Wir möchten damit die Ergebnisse unserer Forschung mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft regional und überregional sichtbar machen und mit neuen Gründungen umsetzen“, so Antragstellerin Prof. Dagmar Führer-Sakel, Prorektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer.

UDE: Regionale Vernetzung passt zur Struktur

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Mit der Einrichtung des zentralen Gründungszentrums GUIDE (Gründungen und Innopreneurship Duisburg-Essen), das alle Kompetenzen und Aufgabengebiete der Unternehmensgründung bündelt, hat die UDE neben weiteren Maßnahmen bereits den Grundstein zur Förderung von Gründungen gelegt. Damit war die Bewerbung im Projektbereich „Regional vernetzen“ erfolgreich. „Das passt zu unserer Struktur mit dem Doppelcampus und der Universitätsklinik in Essen“, so Führer-Sakel.

Der Zuschlag im Exist-Programm sei nicht als „Trostpflaster“ zu verstehen für die erfolglose Bewerbung um eines von sieben universitären „Exzellenz Startup Centern“ des NRW-Wirtschaftsministers Andreas Pinkwart (FDP), bei der die UDE im Frühjahr leer ausging, betont die Prorektorin: „Wir sind nach wie vor eine junge Universität. Dafür fehlten uns einfach die Strukturen.“ Das neue Programm sei nunmehr ein „wichtiges Instrument“ für einen breit aufgestellten und umfassend getragenen Neuaufbruch.https://www.waz.de/staedte/duisburg/universitaet-bewirbt-sich-um-exzellenz-startup-center-id215717263.html

Der IDE-Leiter Prof. Dr. Volker Breithecker soll seine Erfahrung künftig auch im GUIDE-Vorstand einbringen.
Der IDE-Leiter Prof. Dr. Volker Breithecker soll seine Erfahrung künftig auch im GUIDE-Vorstand einbringen. © FUNKE Foto Services | Foto: Stephan Eickershoff

Ziel sei es, bisher noch nicht gehobene Potenziale innerhalb der UDE zu erkennen, zu fördern und erfolgreich mit Start-ups auszubauen. „Es beginnt mit Forschungsförderung“, so die Prorektorin. Es gelte, in den Sonderforschungsbereichen (SFB) der UDE Spitzenforschung und Gründungsidee zusammenzubringen, zu fördern und zu Start-ups auszubauen. Das neue Gründungszentrum soll unter dem Dach des Science Support Centers der Universität agieren, Büros sollen an allen beiden Campi und der Uniklinik entstehen.

Arbeit des Kompetenzzentrums IDE wird weitergeführt

Im neuen Gründungszentrum Guide werden künftig wohl die Aktivitäten von IDE, dem Kompetenzzentrum für Innovation und Unternehmensgründung, aufgehen. „Das ist ein wichtiger und unverzichtbarer Puzzlestein“, sagt die Prorektorin. IDE-Leiter Prof. Volker Breithecker – er bietet den Masterstudiengang Innopreneurship an - soll nach Informationen unserer Redaktion eines von fünf gründungserfahrenen Hochschulmitgliedern sein, die neben den Prorektorinnen Dagmar Führer-Sakel und Barbara Buchenau sowie UDE-Kanzler Jens Meinen dem Guide-Vorstand angehören werden. Dazu wird aus Duisburg wohl auch Dr. Marion Franke kommen – die Koordinatorin des Nanotechnik-Zentrums war am Exist-Antrag maßgeblich beteiligt.

Wedau-Nord soll Ort für junge Tech-Unternehmen werden

Potenziale erkennen und zu Start-ups ausbauen

Um bisher noch nicht gehobene Potenziale innerhalb ihrer Fakultäten und Forschungseinrichtungen zu erkennen, zu fördern und erfolgreich mit Start-ups auszubauen, kündigt die Universität Duisburg-Essen an, eng mit ihren An-Instituten und den Partnerorganisationen aus den Regionen Rhein-Ruhrgebiet, Niederrhein und den Niederlanden zusammenzuarbeiten.

„Wir möchten unseren Gründungsaktivitäten mehr Sichtbarkeit verleihen und die Gründungskultur an beiden UDE-Campi und dem Uniklinikum ausbauen,“ erläutert Prof. Barbara Buchenau, Prorektorin für Gesellschaftliche Verantwortung, Diversität und Internationalität.

In Duisburg könnte Raum für junge Unternehmen auf 30 Hektar ehemaliger Bahnflächen am einstigen Bahn-Ausbesserungswerk in Wedau entstehen. Stadt und Universität wollen bei der Entwicklung kooperieren (wir berichteten). Bis zum Sommer 2020 soll klar sein, was möglich ist. Prorektorin Dagmar Führer Sakel verweist vorerst auf den „Letter of Intent“, den die Uni mit beiden Städten unterzeichnete: „Wir arbeiten daran.“