Duisburg. Der Zoo in Duisburg reagiert bestürzt auf den Brand in Krefeld. Doch welche Maßnahmen werden am Kaiserberg getroffen, um Tiere zu schützen?

Der Brand im Affenhaus des Krefelder Zoos wirft seinen Schatten bis nach Duisburg: „Wir sind extrem geschockt“, sagt Zoosprecher Christian Schreiner. Mehr als 30 Tiere starben in den Flammen, die vermutlich durch Himmelslaternen ausgelöst wurden. Gleichzeitig werfen die Ereignisse aber auch Fragen über die Sicherheit im Zoo Duisburg auf: Welche Maßnahmen werden getroffen? Hat das Unglück in der Nachbarstadt Konsequenzen?

Noch in der Silvesternacht haben Verantwortliche des Zoos am Kaiserberg den Kollegen in Krefeld ihre Unterstützung „jeglicher Art und in allen Bereichen“ zugesichert. Schon vor der Tragödie pflegte der Zoo mit dem Tierpark auf der anderen Rheinseite „einen guten Austausch“, sagt Schreiner. Beide zoologischen Gärten gehören zu der 2003 gegründeten Initiative NRW-Partnerzoos – so soll etwa die zoologische Qualität gesichert werden, ebenso gibt es übergreifende Projekte in den 13 dazu gehörenden Zoos in Nordrhein-Westfalen.

Zoo Duisburg: Notfallplan für Zwischenfälle

Nach dem Brand im Affenhaus in Krefeld fragen viele, wie es um den Brandschutz im Zoo am Kaiserberg bestellt ist. Der Zoo in Duisburg habe in der Vergangenheit einen Notfallplan erarbeitet, der eine „schnelle Eingriffskette“ einleiten und für Zwischenfälle unterschiedlicher Art greifen soll. Dazu gehört eine Rufbereitschaft, die rund um die Uhr durch den Chef vom Dienst besetzt ist. Generell ist ein Sicherheitsdienst auch nach den Öffnungszeiten im Zoo am Kaiserberg und überwacht die Tiere auf dem 16 Hektar großen Gelände.

Brandmeldeanlagen seien in alten Tierhäusern laut Bauverordnung nicht vorgeschrieben, deshalb haben auch die Anlagen in Duisburg keine Brandmelder, so Schreiner. Auf die Frage, ob der Zoo Duisburg Konsequenzen aus der Tragödie im Krefelder Tierpark ziehen wird, verwies der Zoosprecher zunächst auf die Ermittlungen der Polizei. „Jetzt Maßnahmen abzuleiten ist zu kurzfristig und übereilt“, sagt Schreiner.

Tierschutzbund fordert besseren Brandschutz für Tiere


Für den Deutschen Tierschutzbund ist die Antwort „als Lehre aus der Tragödie“ klar: Der Brandschutz in zoologischen Gärten müsse zum Wohle der Tiere verstärkt werden. „Es gilt nun, das Baurecht eilig zu verschärfen und bestehende Tiergehege zu überprüfen und nachzurüsten. Neubauten dürften nur genehmigt werden, wenn Brandschutz gewährleistet wird“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.