Duisburg. Nach einem Brand in Duisburg-Fahrn mussten acht Menschen ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Person sprang aus dem Fenster.

Ein brennender Kinderwagen im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in Duisburg-Fahrn hat in der Silvesternacht einen größeren Feuerwehreinsatz verursacht.

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Um 4.30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Durch den brennenden Kinderwagen war das gesamte Treppenhaus verqualmt. Der brennende Kinderwagen versperrte den Fluchtweg. Eine Person rettete sich mit einem Sprung aus dem Fenster, wurde nach Angaben von Nachbarn aber nur leicht verletzt. Mehrere Bewohner wurden über ihre Fenster und Balkone mit einer Drehleiter gerettet. Das Feuer konnte nach Angaben der Einsatzkräfte schnell gelöscht werden.

Nach einem Feuer in Duisburg Fahrn in der Silvesternacht warten Bewohner des Hauses in einem DVG-Bus darauf, in ihre Wohnung zurück zu kehren.
Nach einem Feuer in Duisburg Fahrn in der Silvesternacht warten Bewohner des Hauses in einem DVG-Bus darauf, in ihre Wohnung zurück zu kehren. © Annette Kalscheur

DVG stellt Bus für Bewohner zur Verfügung

Insgesamt 32 Menschen wurden vom Rettungsdienst untersucht, acht von ihnen kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Wegen der großen Anzahl von Verletzten wurden die Duisburger Kräfte durch Rettungsdienst aus Mülheim und dem Kreis Wesel unterstützt.

Die DVG stellte einen Bus für die übrigen Nachbarn zur Verfügung. Auch mittags saßen noch Bewohner des Hauses in dem warmen Linienbus, warteten darauf, dass die Kriminalpolizei, die das Haus beschlagnahmt hatte, die Ermittlungen vor Ort beendet, damit sie in ihre Wohnungen zurück können.

Fahrerin Jasmin Fischer hatte einen derartigen Dienst noch nie: „Ich bin froh, dass den Menschen nicht mehr passiert ist“, sagt sie. „Die DVG wünscht allen Fahrgästen einen guten Rutsch ins Neue Jahr“, steht auf einem Schild in der Bustüre.

Rauchmelder warnt Nachbarn im Haus

Vandalen haben auf der Straßenbahnhaltestelle vor dem Haus in der Silvesternacht einen Papierkorb gesprengt.
Vandalen haben auf der Straßenbahnhaltestelle vor dem Haus in der Silvesternacht einen Papierkorb gesprengt. © Annette Kalscheur

Vor dem Haus wartet auch Mesut Koc. Der Rauchmelder in seiner Wohnung hatte ihn geweckt. „Dann hab ich die Wohnungstür geöffnet, da kam mir sofort der Rauch und die Hitze entgegen“, beschreibt der Duisburger. Nach dem ersten erschreckten Zuschlagen der Türe habe er sie doch noch mal geöffnet, um die Nachbarn zu warnen. Dann sei auch schon die Feuerwehr dagewesen. Per Drehleiter habe man ihn über den Balkon aus der Wohnung geholt.

Während die Polizeibeamten in dem rabenschwarz verrußten Hausflur arbeiten, deformiert-geschmolzene Mülltonnen beiseite schieben, mutmaßen die Bewohner, wie das Feuer entstehen konnte. Sie weisen auf die Straßenbahnhaltestelle gegenüber, wo ein Papierkorb völlig zerlegt ist. „Vandalierer waren das, die haben mit Böllern Unfug gemacht“, sagt ein Nachbar. Ob er Recht hat, werden die Brandsachverständigen der Kriminalpolizei klären.

Die Kripo ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung und bittet um Hinweise. Wer verdächtige Personen zur Tatzeit beobachtet hat und Angaben machen kann, wendet sich bitte telefonisch an das KK 11 unter der Rufnummer 0203 280-0.