Der Duisburger Kai Magnus Sting steht seit 25 Jahren auf der Bühne. Zu seinem Jubiläum kommen Promi-Gäste. Das wünscht er sich für die Zukunft.

Die Eltern von Kai Magnus Sting wussten schon früh, dass er seinen Lebensunterhalt mal „mit dummem Zeug“ verdienen würde. Während der Schulzeit lachte er über die flachen Witze von „Didi“ Hallervorden und Otto. Doch sein komödiantisches Erweckungserlebnis hatte er als Zwölfjähriger, als er Hanns-Dieter Hüsch im Radio hörte. „Da habe ich gar nicht groß gelacht, aber ich habe sofort verstanden, was er dort erzählte.“ Inzwischen ist Sting 41 Jahre alt und steht seit einem Vierteljahrhundert auf der Bühne. Am 7. und 8. Februar feiert er mit humoristischen Weggefährten wie Erwin Grosche, Henning Venske und den Zucchini-Sisters im Landschaftspark Nord Geburtstag.

Erster Auftritt von Kai Magnus Sting vor 25 Jahren im Jugendkeller

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Seinen ersten offiziellen Bühnenauftritt hat er mit 17 Jahren im Keller der Katholischen Jugend St. Ludger. Vor allem Familie und Freunde saßen im Publikum und hatten zuvor fünf Euro Eintritt bezahlt. Es folgte eine Bürgerfunk-Sendung, und nach etwa einem halben Jahr hatte er genügend Stoff für weitere Auftritte. „Damals kamen 170 Leute in die Duisserner Notkirche“, erinnert sich Sting nicht ohne Stolz. Nach dem Abi studierte er aber erst einmal Literaturwissenschaften, wobei man ihm bei einem Besuch im Berufsinformationszentrum eigentlich zu einem Job als Professor geraten hatten. „Aus heutiger Sicht wäre vielleicht eine Schauspielausbildung etwas gewesen, aber das konnte ich mir damals gar nicht vorstellen.“

Kai Magnus Sting mit seinem Vorbild Hanns-Dieter Hüsch.  Foto
Kai Magnus Sting mit seinem Vorbild Hanns-Dieter Hüsch. Foto © rr | privat

Sein Studium finanzierte er bereits mit ersten Auftritten. „Eigentlich habe ich damals schon zu den gleichen Themen etwas erzählt wie heute.“ Zur Politik möchte er auf der Bühne nicht seinen Senf geben, und auch das Private bleibt privat. Vergleicht jemand seine Gattin Annette zum Beispiel mit der „ständigen Begleiterin“ aus seinen Nummern, korrigiert er schnell: „Ne, ne, die ständige Begleiterin ist jemand anderes.“ Das schließt nicht aus, dass ihn nicht die eine oder andere Alltagssituation inspiriert.

Irgendwann schickte ausgerechnet Vorbild Hanns-Dieter Hüsch seinen Manager zu einem Auftritt von Sting und ließ ihn unter Vertrag nehmen. Bei Auftritten in der ganzen Bundesrepublik lernte er auf und hinter der Bühne Komik-Altmeister wie Jochen Busse, Konrad Beikircher oder Bastian Pastewka kennen. „Ich bin unheimlich dankbar, dass ich seit 25 Jahren mein Ding machen kann.“ Soll heißen: Bücher schreiben, Hörspiele entwickeln und mit Kollegen aufnehmen, als Schauspieler – zum Beispiel in „Pommes“ – mitwirken oder eben solo auf die Bühne gehen. Insgesamt sei er froh, dass er seine Rolle langsam finden konnte. „Viele sind steil nach oben geschossen, haben Stadien gefüllt und dann war es nach zwei, drei Jahren vorbei.“

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„Aber ich bin mit der Zeit auch anspruchsvoller geworden.“ Neulich hat eine Besucherin, die relativ weit vorne saß, die ganze Zeit mit ihrem Handy gespielt. In der ersten Zeit schaute der Kabarettist noch großzügig darüber hinweg. Als es nach der Pause so weiter ging, sprach er sie von der Bühne herunter an. „Gute Frau, was ist denn so wichtig, dass Sie die ganze Zeit mit dem Handy spielen?“, fragte er interessiert. „Mein Sohn ist das erste Mal allein zu Hause“, entsponn sich das Gespräch. Als Sting sich erkundigte, wie alt der denn bitte schön sei, konnte der Saal nicht mehr an sich halten: 14! Die Frau hat danach nicht mehr aufs Mobiltelefon geschaut...

Eingeladene Kabarettisten sollen Lieblingsnummern zum Besten geben

Zu seinem Jubiläum im Februar hat sich der Neudorfer auch diesmal wieder liebe Gäste eingeladen. Sie nehmen gemeinsam auf der Bühne Platz „Jeder darf spielen, was er möchte, aber ich werde mir die eine oder andere Nummer auch wünschen.“ Und jeder werde wissen, warum er eingeladen ist. Als erklärter Fan von Hörspielen sei er schon früh von der Arbeit Erwin Grosches begeistert gewesen. Der ist nämlich nicht nur Kabarettist, sondern auch Kinderbuchautor. Eben jener Erwin Grosche versorgt nun Kai Magnus Stings kleine Tochter ebenfalls mit Literatur und Hörspielen.

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„Ich bin vom Landschaftspark-Team angesprochen worden, ob ich dem Park ein humoristisches Gesicht geben möchte – da habe ich gerne zugesagt.“ Insgesamt falle die Feier ein wenig kleiner als vor fünf Jahren im Stadttheater aus, aber dafür wird ja auch an zwei Tagen hintereinander das Bühnenjubiläum zelebriert.

Für die nächsten 25 Jahre hat Kai Magnus Sting jedenfalls noch genug Ideen.