Duisburg-Duissern. Mit 200 Besuchern hat Peter Bursch in der Duisburger Lutherkirche Weihnachtslieder gespielt und gesungen. Klassiker mogeln sich ins Programm.

Zum Singen und Spielen bekannter Weihnachtslieder hat der Musiker und Gitarrenlehrer Peter Bursch in die Duisserner Lutherkirche eingeladen. Dabei gab es aber nicht nur Glöckchen-Lieder zu schmettern, Bursch hatte ein paar eher unweihnachtliche Klassiker ins Programm gemogelt.

700 Lichter am sechs Meter hohen Tannenbaum, über 200 begeisterte Sänger, knapp 40 Gitarren, etliche Ukulelen und Marita und Peter Bursch am Mikrofon. Das waren die Zutaten zu einem sehr stimmungsvollen, offenen Weihnachtssingen im evangelischen Gotteshaus. „Wir wollen mal sehen, wie viele Musikbegeisterte in die Lutherkirche passen“, hatte Bursch in seine Einladung geschrieben.

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Da bleib kaum ein Platz unbesetzt, auch auf der Empore war einiges los.„Die Lieder sind alle so umgeschrieben, dass sie mit Gitarre und Ukulele gespielt werden können auch wenn das manchmal ein bisschen auf Kosten der Tonart geht“, erklärte Marita Bursch und stimmte Kling Glöckchen an. „Öffnet mir die Türen, lasst mich nicht erfrieren“, sang der spontane Weihnachtschor. Die schwere Tür der Lutherkirche war nur angelehnt, wer vom Gesang angelockt spät hereinschneite, wurde von der Empore aus durch freundliches Winken auf einen freien Platz geleitet. „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, kündigte Peter Bursch an, „das ist ja ein altes Sternsingerlied. Die haben ja früher nicht aufgehört, bis sie eine Spende gekriegt haben, so etwa nach 26 Strophen“.

Viele Teilnehmer brachten ihre eigenen Instrumente mit.
Viele Teilnehmer brachten ihre eigenen Instrumente mit. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Ganz so viele singen seine Gäste nicht. Dafür lassen sie im gemütlichen Dreivierteltakt „Süßer die Glocken nie klingen“. Es ist nicht ganz „als ob Engelein singen“, aber fast. Die Anfänger der Gitarre müssen die schnellen Wechsel noch üben, daher ist das gespielte Tempo moderat. Marita Bursch möchte einen Gospel. „Er hält die winzig kleinen Babys in seiner Hand“ singen die Leute und wer tatsächlich ein Baby dabei hat, der hält es hoch, damit alle anderen sich mit daran freuen können.

„Take me home, Country roads“ als Weihnachtslied

„Take me home, Country roads“, wirft der Beamer an die Wand. Naja, meint Bursch leicht verlegen, er habe ja den Eindruck, das sei beinahe ein Weihnachtslied, weil es um das Zurückkommen nach Hause gehe. Nach den süßen Glöckchenliedern brauchte er wohl was ländlich-herzhaftes.

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Danach steht „Lady in Black“ auf der Songliste. Das versucht Bursch erst gar nicht mehr ins Programm zu erklären. Aber im Anschluss kommt er mit „Oh du fröhliche“ zurück ins adventliche Fahrwasser. Seine Frau bewundert indessen den Tannenbaum der Kirchengemeinde. „Der hat einfach unglaublich viele Lichter, dass überzeugt mich gerade“, sagt sie. Da freut sich auch der Küster Frank Meurer, der schätzt, dass allein die Anbringung der 42 Lichterketten im Baum 12 bis 14 Stunden gedauert hat.Von Lichterglanz und Engelsgesang völlig unberührt ist Valentin (4 Jahre) der im Gegensatz zu seiner Zwillingsschwester Viktoria selig im faltbaren Bollerwagen der Familie das offene Singen verschläft. Von 200 Leuten live in den Schlaf gesungen worden zu sein, das kann auch nicht jeder von sich behaupten.