Duisburg. Der „Verein der Freunde des Duisburger Tierpark“ hat Mitgliedern mit einer Sonderführung im Zoo gedankt. Ein Rückblick auf seine Geschichte.

Die Liebe zu Tieren, Natur und Artenschutz muss bei Duisburger Bürgern schon vor über 80 Jahren groß gewesen sein. Noch bevor der Zoo Duisburg am 12. Mai 1934 seine Tore öffnete, hatten ein Jahr zuvor Duisburger Bürger dem späteren Zoo den Weg bereitet. Sie gründeten am 11. August 1933 den Duisburg-Hamborner Tierparkverein. Bis heute flossen Millionen aus der Vereinskasse in Gehege, Tiere oder Bauprojekte. Am Wochenende bedankte sich der „Verein der Freunde des Duisburger Tierpark eV.“ bei seinen Mitgliedern mit einer Sonderführung und einer vorweihnachtlichen Feier im Zoo.

Zoo Duisburg: 1935 bereits 300.000 Besucher

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Der Verein ist zu einer einflussreichen Stütze des Zoo Duisburg geworden. Hand in Hand in die Zukunft lautet sein Motto. Der Reeder und damalige IHK-Vizepräsident Eugen Lehnkering war offensichtlich 1933 Kopf einer Bürgerbewegung, die sich einen Zoo in der Stadt wünschten. Schließlich konnten Tierfreunde in Köln, Münster, Düsseldorf oder Wuppertal längst einen Tierpark in ihrer Stadt besuchen.

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Immer mehr Duisburger meldeten ihre Mitgliedschaft in dem Verein an, der ab 1935 „Duisburger Tierparkverein“ hieß. Da wurden bereits 300.000 Besucher im Jahr gezählt. Die Mitgliederzahl wuchs mit dem Besucherinteresse, die 1000. Mitgliedschaft war schnell erreicht.

Der „Verein der Freunde des Duisburger Tierparks“ unterstützte viele projekte im Zoo Duisburg, etwa den Bau der Brillenbärenanlage.
Der „Verein der Freunde des Duisburger Tierparks“ unterstützte viele projekte im Zoo Duisburg, etwa den Bau der Brillenbärenanlage. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

25 Jahre lang war der Verein, der sich schließlich endgültig in „Verein der Freunde des Duisburger Tierpark eV“ umbenannt hatte, auch Betreiber des Tierparks.

Bei der Umwandlung 1959 in eine Aktiengesellschaft hielt der Verein 400.000 Mark, die Stadt 200.000 Mark des Grundkapitals. Als größter Sponsor und Förderer unterstützte Kaufhaus-König Helmut Horten den Zoo. Sein Engagement wurde deutlich als Aufsichtsratschef des Tierparks und seinem gleichzeitigen Vorsitz im Verein.

2. Weltkrieg: ein Emu, drei Flamingos und ein Esel überlebten

Die Folgen des Krieges sorgten nur vorübergehend für Trauer unter den Zoo-Besuchern und Vereinsmitgliedern. Nur ein Emu, drei Flamingos, ein Esel und einige Schafen und Ziegen hatten überlebt. Mit Hilfe städtischer Darlehen, der DVG, der Industrie und Bürgern der Stadt ging der Aufbau schnell voran. 1953 wurde erstmals die halbe Million an Besuchern gezählt. Die Mitgliederzahlen im Verein wuchsen weiter. Im Jahr 2000 konnten die Vereinsfreunde bereits auf über 1600 Mitglieder bauen.

Die Liste der vom Verein geförderten und finanzierten Projekte ist lang. Die Riesenotter-, Fossa- und Brillenbärenanlage, die Modernisierung des Riffs im Aquarium konnten mit Vereinshilfe gestemmt werden. „Mittel werden demnächst auch in die Fischkatzen- und Binturong-Außenanlage fließen“, weiß Volker Grün, Diplom-Biologe und 2. Vorsitzender des Vereins.

Mitglieder haben freien Eintritt

Der Verein der Freunde des Duisburger Tierpark eV unterstützt mit den Beiträgen seiner Mitglieder die Arbeit des Zoo Duisburg nachhaltig. Er tritt für eine artgerechte Haltung der Tiere ein, fördert Neubauprojekte und Modernisierung von Anlagen.

Einzelmitglieder zahlen einen jährlichen Beitrag von 55 Euro, Paare 75 Euro und Familien mit Kindern 90 Euro. Sie haben ständig freien Eintritt in den Zoo. Näheres steht im Internet auf www.zoo-duisburg.de/zoo-Foerderverein. E-Mail: verein@zoo-duisburg.de

Mitglieder haben freien Eintritt in den Zoo und erfahren in Vorträgen mehr über die Zusammenhänge von Natur-, und Artenschutz. Volker Grün: „Wir informieren in Veranstaltungen regelmäßig über Artenschutzthemen und beziehen auch die Naturschutzverbände mit ein in unsere Vortragsreihen.“

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In Schlangen- oder Spinnenseminare erfahren interessierte Mitglieder mehr über die charakteristischen Merkmale der Tiere. Durch Exkursionen in andere Tierparks und spezielle Führungen können die Zoo-Freunde ihren Blick erweitern und Kenntnisse vertiefen.

„Ihre Beiträge und Spenden sind Bausteine für neue Freianlagen“

„Projekte, die der Verein unterstützen will, werden mit dem Zoo-Vorstand abgestimmt und in der Mitgliedschaft diskutiert“, erläutert Grün den Ablauf bei Projektbeteiligungen. Mit dem Verein hat der Zoo einen schwergewichtigen Partner an seiner Seite, der im Aufsichtsrat durch zwei Mitglieder vertreten ist.

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Der Werbeslogan „Ihre Beiträge und Spenden sind Bausteine für neue Freianlagen“ hat nach wie vor Bestand. Das Interesse, als Vereinsmitglied die Beziehung zum Zoo und zum Artenschutz zu dokumentieren, lässt nicht nach: Vor zwei Jahren kletterten die Mitgliederzahlen zum ersten Mal über 9000. Volker Grün ist sicher, im nächsten Jahr das 10.000. Mitglied begrüßen zu können.