Duisburg. Die Bigbands der Duisburger Musikschule präsentieren in der Gebläsehalle des Landschaftsparks alte Songs in neuem Gewand. Und Knebel singt.
Der an diesem Abend wohl prominenteste Gast trug trotz der nahenden Feiertage mit Malocher-Mütze und Kassenbrille die allzeit modischen Klamotten des Ruhrgebietes. Der in Meiderich als Uwe Lyko geborene Kabarettist, Komiker und Musiker Herbert Knebel begeisterte sein Publikum beim Weihnachtskonzert der MKS Bigband der Musik- und Kunstschule und ihrer Nachwuchs-Band Moskito bee bee in der voll besetzten Gebläsehalle im Landschaftspark.
Mit unter anderem Songs wie „Klingelingeling“ und „Leise rieselt der Schnee“ sorgte der beliebte Affentheater-Chef für reichlich gute Laune und für eine heitere Bescherung ganz ohne Pathos und Kitsch. Die Bigband unter der Leitung von Rüdiger Testrut und die Moskitos unter dem Dirigat von Markus Krieger hatten ein nicht alltägliches Weihnachtskonzert unter dem Titel „Big Band Christmas“ versprochen, das im vergangenen Jahr noch im Grammatikoff stattfand, und jetzt mit der Gebläsehalle ein noch deutlich größeres Forum fand.
Für Hebert Knebel wurde „ein Traum wahr“
Die jungen Musiker präsentierten dann mit frischen und dichten Sounds sehr gekonnt neu interpretierte Weihnachtslieder aus Jazz und Pop, die auch dem Rentner Knebel sehr gefallen haben. Der Star-Gast des Abends, der für dieses Konzert-Projekt auf seine Gage verzichtete, hatte auf eine solche musikalische Partnerschaft immer schon gewartet: „Ein Traum wird wahr.“
Eröffnet wurde das abwechslungsreiche und locker gestaltete Programm dieses schönen und stilistisch weit gefächerten Weihnachts-Konzert-Festes von den Moskitos mit Joe Zawinuls Klassiker „Mercy, Mercy“, der bereits vor dessen Weather-Report-Ära komponiert wurde, und dem ewig schönen Volkslied „Greensleeves“. Dann wurde es Zeit für Uwe Lyko, mit dem Bigband-Dirigenten und Trompeter Rüdiger Testrut als Popolski schon in seiner Affentheater-Band erfolgreich musiziert hatte. Dabei zeigte sich der Rentner Knebel, der die heitere Geschichte von seiner Wasser-Gymnastik erzählte, durchaus als guter Sänger, der aber nach eigenen Angaben des Englischen nicht ganz mächtig ist („Nur Volksschule besucht“).
MKS Bigband spielt unter Rüdiger Testrut sehr dynamisch
Das Publikum verabschiedete die jungen und vielversprechenden Moskitos mit viel Beifall, um dann im zweiten Set sehr dynamisch und ein wenig zu laut von der MSK Bigband-Klassiker wie „St. Claus is Coming down“, „White Wonderland“ oder „Little Drummer Boy“ zu genießen.
Herbert Knebel garantierte mit seinem Erlebnisbericht aus dem indischen Restaurant „Zum Gandhi“ mit Feuer löschendem Himalaya-Pils viel Spaß und sang dann auch noch sehr schön „Let it Snow“. Zu loben wäre neben Vibrafonist Markus Krieger und Bariton-Saxofonist Jonas Schlömer die gesamte Band und ihr musikalischer Leiter Rüdiger Testrut, die sich hier über den hoch verdienten Beifall zur vorweihnachtlichen musikalischen Bescherung freuen durften.