Duisburg-Neudorf. In den Tagen vor Weihnachten stehen die Kunden im Paketshop an der Kommandantenstraße in Duisburg-Neudorf extra lange. Ärger auf beiden Seiten.

„Möchte noch jemand Kaffee oder soll ich jemandem ‘ne Entschuldigung für den Chef schreiben?“ Der Mann in der Schlange im Paketshop an der Kommandantenstraße ist zum Scherzen aufgelegt. Bis zur Straße stehen die Kunden im Post- und Paketshop, wer es immerhin schon in den Vorraum geschafft hat, hat einen Etappensieg vorzuweisen. Momentan ist kaum noch ein Durchkommen – für die Kunden genauso wie für die Mitarbeiter.

Bei der Post an der Kommandantenstraße werden einige Hundert Pakete pro Tag abgefertigt

Auch interessant

„Das geht hier von morgens bis abends, es gibt eigentlich keinen Tag mehr, wo wir wenig zu tun haben“, sagt eine der Mitarbeiterinnen entschuldigend und bleibt weiterhin freundlich. Die Waren, verpackt in länglichen Schachteln und großen Paketen, stapeln sich schon auf den Wagen, weil in den Fächern kein Platz mehr ist. Die Anlaufstelle, die früher von der Post selbst und nun von einem privaten Schreibwarenhändler betrieben wird, gehört zu den größten in Duisburg. „Derzeit werden einige Hundert Pakete täglich angenommen oder ausgegeben“, erklärt Post-Sprecher Dieter Pietruck.

In diesem Jahr ist die Zahl der Sendungen noch einmal gestiegen.  Sean Whelan liefert in Serm aus.
In diesem Jahr ist die Zahl der Sendungen noch einmal gestiegen. Sean Whelan liefert in Serm aus. © FunkeFotoServices | Foto: Kai Kitschenberg

In Zeiten wie diesen sind alle drei Schalter besetzt. „Dazu ist der Partner verpflichtet“, betont der Sprecher. Zusätzlich sei ein weiterer Mitarbeiter damit beschäftigt, die Abholscheine zu kontrollieren und schon einmal die Pakete parat zu legen. Vielleicht ist es nur eine Momentaufnahme, doch am Dienstagmorgen sind nur drei Mitarbeiter im Einsatz. Und die haben alle Hände voll zu tun. Schließlich werden nicht nur vermehrt Päckchen abgeholt, sondern auch aufgegeben.

Auch interessant

Auf die Situation angesprochen, sagt einer der Angestellten: „Schreiben Sie mal was über die Bestellsucht der Leute. Das hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen.“ Erschwerend komme hinzu, so Pietruck, dass einige Sendungen wegen „des erhöhten Weihnachtsverkehrs“ von anderen Filialen zur Kommandantenstraße gebracht wurden. „Wir haben heute schon die Menge, die wir letztes Jahr in der Weihnachtswoche hatten. Bundesweit über rund 11 Millionen Sendungen täglich.“ Die Post so verteidigt der post-chef höhere brief- und paketpreiseversuche diese Sendungen -falls möglich- wieder auf die umliegenden Filialen zu verteilen, um die Filiale an der Kommandantenstraße weiter zu entlasten.

Post-Sprecher empfiehlt alternative Paketshops in Duisburg-Neudorf

„Ich war schon in den letzten Tagen immer wieder hier, bin dann aber wieder umgedreht, weil ich keine Lust auf die Schlange hatte“, erklärt ein junger Mann, der Weihnachtsgeschenk für die Liebsten geordert hat. Nun bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu warten, sonst würde die Ware wieder retour geschickt. Immerhin habe er keinen Zeitdruck. „Doof ist es trotzdem.“

Der Postsprecher empfiehlt, auf die umliegenden Filialen auszuweichen, wenn man zum Beispiel Weihnachtspost verschicken möchte. „Auch die Packstation hat noch Kapazitäten.“ Weitere Paketshops befinden sich an der Koloniestraße 100, Neudorfer Straße 173, und an der Grabenstraße 163.