Duisburg. Nach den Protesten gegen den neuen Nahverkehrsplan bessert die DVG zum ersten Mal nach. Weitere ÖPNV-Korrekturen sollen in Duisburg folgen.
Der neue Nahverkehrsplan hat in den zwei Monaten seit seiner Einführung für massiven Ärger unter den zahlreichen Duisburger Pendlern gesorgt. Nach einer Demo vor dem Rathaus und Protestkundgebungen in mehreren Stadtteilen lenkt die Duisburger Verkehrsgesellschaft jetzt offenbar ein erstes Mal ein und bessert nach: In einem Stadtteil wurde eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet. Weitere Verbesserungen könnten folgen.
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Die Anwohner der Straße „Am See“ sind erleichtert: Endlich können sie wieder in der Nähe ihrer Häuser aussteigen. Seit der neue Nahverkehrsplan gilt, war das nicht möglich: Die neue Linie 941 hielt zwar zum Einsteigen, nicht aber zum Aussteigen. Für die Wedauer bedeutete das einen mehr als 1,5 Kilometer langen Fußmarsch von der nächstgelegenen Haltestelle aus nach Hause.
Duisburgerin schrieb Beschwerdebriefe an OB Sören Link und die DVG
Brigitte Kampmann hatte sich über die weggefallene Ausstiegsmöglichkeit in Briefen an die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) und Oberbürgermeister Sören Link (SPD) beschwert. „Ich vermute, dass die anderen das auch gemacht haben“, erklärt sie sich die schnelle Reaktion. Seit Ende November können die Anwohner an der Haltestelle „Am See“ nun auch aussteigen.
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Es ist die erste Verbesserung, seit der neue Nahverkehrsplan im Oktober in Kraft getreten ist. „Diese Maßnahme ließ sich schnell und unkompliziert umsetzen“, erklärt Sprecherin Kathrin Naß für die DVG. Die Ausstiegshaltestelle in Wedau sei zwischenzeitlich weggefallen, weil der DVG keine Genehmigung dafür vorgelegen habe, sie anzufahren.
Auch wenn die Busse die Haltestelle nun auch wieder als Ausstiegsgelegenheit anfahren: Zufrieden ist Brigitte Kampmann trotzdem nicht. „Die 944 war einkaufstechnisch viel besser“, findet die Wedauerin. Mit der alten Linie konnten die Wedauer ohne Zwischenstopp nach Wanheimerort zum Einkaufen fahren. Seit Einführung des neuen Fahrplans müssen sie umsteigen: Der Weg führt nun erst mit der neuen Buslinie 941 zum Sittardsberg und von dort weiter mit der U 79 nach Wanheimerort. „Es ist alles so kompliziert geworden“, klagt Kampmann. Gerade für alte oder behinderte Menschen seien Busfahrten durch den neuen Nahverkehrsplan schwierig geworden.
Immer wieder massiver Protest in Duisburg gegen den neuen Nahverkehrsplan
In Duisburg gibt es seit Einführung des neuen Nahverkehrsplans immer wieder massiven Protest gegen die neuen Buslinien. Vor dem Rathaus und in Ungelsheim demonstrierten Senioren, Bürgervereine aus diversen Stadtbezirken machten gegen die Umstellung mobil, Schulen protestierten mit Briefen an OB Link, eine Online-Petition hat bereits mehr als 2700 Unterschriften gesammelt. Die neue Ausstiegshaltestelle in Wedau ist die erste Reaktion darauf.
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Darüber freut sich die Wedauerin Brigitte Kampmann zwar. Das ändert aber nichts an ihrer grundsätzlichen Einstellung dem neuen Fahrplan gegenüber: „Es ist grausam.“
DVG-Sprecherin kündigt weitere Nachbesserungen an
Hoffnung machen dürfte ihr und den anderen Nutzern des Öffentlichen Nahverkehrs in Duisburg, dass die DVG weitere Verbesserungen am Nahverkehrsplan ankündigt. „Wir werden gemeinsam mit der Stadt Duisburg Fahrgastzahlen und die Entwicklungen im neuen Netz beobachten, um dann zu entscheiden, wo und wann nachgebessert werden kann“, sagt dazu DVG-Sprecherin Naß.
In einem Interview mit unserer Redaktion hatte Duisburgs Chef-Planer Martin Linne kürzlich Verbesserungen des neuen Fahrplans frühestens für den Sommer 2020 angekündigt. Nun kam die erste Nachbesserung schneller.
Duisburger, die mit dem neu gestalteten ÖPNV in ihrer Stadt unzufrieden sind, können bei der Stadt Verbesserungsvorschläge einreichen. Dazu genügt eine E-Mail an stadtentwicklung@stadt-duisburg.de