Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Tilo Mertens hat Unterschriften gesammelt und diese der Bezirksbürgermeisterin überreicht. Das Ziel: Der RE 44 soll in Rumeln und Trompet halten.

Wer mit dem Auto morgens von Rumeln-Kaldenhausen in die Stadtmitte fährt, braucht zwischen 30 und 45 Minuten. Dichter Verkehr und jede Menge Baustellen verzögern die Fahrt erheblich. Da könnte die Eisenbahn eine echte Alternative sein. Der Zug fährt vom Bahnhof Rumeln in zehn Minuten zum Hauptbahnhof und damit in das Zentrum von Duisburg – sollte man meinen.

Regelmäßig kommt die RB 31 aus Xanten allerdings zu spät oder gar nicht. „Oft ist er auch so voll, dass in Rumeln und Trompet keine Leute mehr einsteigen können“, erzählt Tilo Mertens. Er fährt regelmäßig von Rumeln nach Duisburg. Gemeinsam mit seiner Mutter Jutta Kurpiela hat er Anfang der Woche eine Unterschriftenliste an die Rheinhauser Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske übergeben.

Die Linie RE 44 soll auch in Rumeln und Trompet halten

„Diese Petition soll bewirken, dass die eigentlich für Dezember angekündigte Linie RE 44 (Bottrop-Moers-Kamp-Lintfort) ebenfalls in Rumeln und Trompet hält“, sagt Mertens. Das sei nach den aktuellen Planungen des VRR derzeit nicht vorgesehen. Die Linie soll vielmehr ohne Halt von Duisburg nach Moers durchfahren.

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Laut VRR liegt das an einer veralteten Zugsicherungstechnik, welche feste Zeitslots (also ein Zeitfenster wie am Flughafen) ab Rheinhausen setzt und somit eine spätere Ankunft nicht zulässt. „Aus unserer Sicht könnte der Slot durch eine vier Minuten frühere Abfahrtszeit in Moers dennoch erreicht werden“, so Mertens. Hinzu komme, dass die Strecke zwischen Rheinhausen und Duisburg in den nächsten Monaten bis April als Ausweichroute für den RE von Kleve nach Düsseldorf genutzt wird. Dieser führe halbstündlich und füge sich ebenfalls problemlos in den Fahrplan ein. Das müsste doch auch mit der Linie RE 44 möglich sein.

Viele Unterschriften kommen aus Moers

Auch die Fahrpläne der haltenden RB 31 würden gerade in der für Pendler so wichtigen Zeit rund um 6 Uhr so verändert, dass Anschlusszüge nicht mehr erreicht würden. Das sollte zurückgestellt werden. Mertens betont: „Die Buslinien, welche ab Rumeln bisher eine Alternative darstellten, wurden zum Sommer abgeschafft, so dass auch hier keine Alternative mehr besteht.“

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Insgesamt wurden 1636 Unterschriften abgegeben. 1368 entfielen auf Rumeln und Rheinhausen, ein weiterer Großteil stamme aus dem Bereich Moers. „Der Zug ist für Rumeln-Kaldenhausen extrem wichtig. Ich habe das Gefühl, dass bis zu 50 Prozent der Fahrgäste für diesen Zug aus Rumeln kommen“, sagt Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske. Sie unterstützt daher die Petition.

Pendler steigen wieder aufs Auto um

Die Listen übergibt sie an SPD-Ratsherr Manfred Krossa, der sie als Mitglied der Verbandsversammlung des VRR an die Verantwortlichen dort übergibt. „Dem VRR soll klar gemacht werden, dass es sich nicht um kleine Stationen handelt, an denen nur wenige Fahrgäste betroffen sind“, sagt Mertens. Inzwischen sei es sogar schon so weit, dass manche Mitfahrer notgedrungen wieder mit dem Auto fahren.

Durch die Unzuverlässigkeit der Züge hätten sie auf der Arbeit schon Abmahnungen wegen Zu-Spät-Kommens erhalten. Das dürfe, gerade in Zeiten, in denen mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen sollen, nicht sein.