Duisburg. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir unterstützen am Dienstag den Kampf der Thyssenkrupp-Belegschaft um die Standorte.
Die IG Metall erwartet am Dienstag rund 5000 Beschäftigte aus den Thyssenkrupp-Standorten. Sie demonstrieren ab 11.55 Uhr unter dem Motto „Es ist fünf vor zwölf“ vor der Hauptverwaltung von Thyssenkrupp Steel in Bruckhausen. Die Duisburger SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir haben sich mit den SPD-Bundestagsabgeordneten aus den 20 größten Stahlstandorten Deutschlands zusammengeschlossen, um gemeinsam für den Erhalt der Standorte und der Arbeitsplätze zu kämpfen.
Kundgebung am heutigen Dienstag
„Wir wollen gemeinsam deutlich machen, dass unsere Stahlstandorte dann eine Zukunft haben, wenn Politik, Beschäftigte und vor allem auch die Unternehmen zum Erhalt der Standorte zusammenarbeiten“, so die beiden Duisburger Abgeordneten. Bärbel Bas und Mahmut Özdemir gehen an der Seite der Stahlarbeiter auf die Straße. Die Bundestagsabgeordneten aus den 20 größten Stahlstandorten haben vereinbart, die Zukunft der deutschen Stahlindustrie beim SPD-Bundesparteitag, der am 6. Dezember beginnt, mit einer gemeinsamen Resolution auf die Tagesordnung zu bringen.
Gewerkschaft, Betriebsräte und Belegschaften von Thyssenkrupp Steel (TKS) fordern Klarheit darüber, wie es nach der gescheiterten Fusion mit Tata weitergeht. Der zum Jahreswechsel 2018/2019 geschlossene Zukunftssicherungs-Tarifvertrag ist nun nicht mehr bis 2026, sondern nur bis zum Jahresende gültig. Die Beschäftigten fordern das Management zu Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag auf, für den die Belegschaften auch bereit sind zu kämpfen. Im Anschluss an die Demo tagt der TKS-Aufsichtsrat, für Mittwoch wird erwartet, dass sich der Konzern-Vorstand zur künftigen Stahl-Strategie äußert.
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IG Metall: Thyssenkrupp ist in seiner Existenz bedroht
„Das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp ist in seiner Existenz bedroht. Wenn jetzt nicht sehr schnell etwas passiert, ist aus unserer Sicht Thyssenkrupp auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig und irgendwann am Ende“, so Dieter Lieske, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Duisburg. Nach Berechnungen der Gewerkschaft sind 1,5 Milliarden Euro erforderlich, um TKS „technologisch wieder flott zu machen“. Dieter Lieske: „Wir erwarten Investitionen für die Stahlstandorte, um sie zukunftsfähig zu machen. Dieses Geld werden wir uns von Thyssenkrupp holen.“
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„Wir sind bereit, die Betriebe zu unterstützen, die Forschung voranzutreiben, notwendige Investitionen zu unterstützen und Arbeitsplätze zu sichern“, erklärt Bärbel Bas. „Wir erwarten aber auch, dass sich die Unternehmen zum Stahlstandort Deutschland bekennen und Investitionen zum Erhalt der Standorte tätigen. Wir erwarten, dass die Unternehmen sich ihrer Verantwortung gegenüber der Belegschaft bewusst sind und mit den Betriebsräten zusammenarbeiten. An erster Stelle steht für uns der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.“
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Mahmut Özdemir ergänzt: „Wir wollen, dass keine Region auf der Strecke bleibt. Eine zukunftsfähige Stahlindustrie sichert auch in Zukunft gute und mitbestimmte Arbeitsplätze.“ Die Stahlindustrie müsse natürlich klimafreundlicher werden. „Klimaschutz kann aber nicht heißen, dass wir aus der Stahlproduktion aussteigen und dafür Stahl importieren, der mit mehr CO2-Emissionen produziert wurde.“