Duisburg. Nach dem Betreiberwechsel im Frühjahr gibt es nun Ticketärger in der Duisburger Eissporthalle. Warum Ralf Pape ein Machtwort sprechen musste.
Nach dem Betreiberwechsel im vergangenen Frühjahr gibt es nun Ticketärger in der Duisburger Eissporthalle.
„Wir haben im Februar kurz vor dem Rückzug der Kenston-Gruppe noch Sammeltickets fürs Schlittschuhlaufen gekauft, jeweils eine Zwölfer-Karte für Erwachsene für 40 Euro und für Jugendliche, die 33 Euro gekostet hat. Als wir die Tickets nun in der neuen Eislauf-Saison weiter nutzen wollten, sind die auf einmal nicht mehr gültig“, erzählt eine Großenbaumerin (50), die einen zehnjährigen Sohn hat und ihren Namen nicht veröffentlicht sehen möchte.
Sammeltickets in der Duisburger Eishalle plötzlich nicht mehr gültig
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Der Redaktion liegt eine E-Mail der P+C Event- und Sportmarketing GmbH um den Unternehmer Ralf Pape vor, dem neuen Betreiber der Eissporthalle, die ihre Aussage bestätigt. Darin wird darauf verwiesen, dass die Tickets bei Kenston bezahlt worden sind und deshalb nicht mehr akzeptiert werden. Eine mögliche Rückerstattung sei Sache des alten Betreibers.
„Ich habe wiederholt bei der Kenston-Gruppe angerufen“
„Bei der Kenston-Gruppe habe ich wiederholt angerufen“, sagt die betroffene Mutter. „Mir wurde jedes Mal gesagt, dass man mich zurückruft. Dieses ist aber nie erfolgt. Es ist einfach ärgerlich, weil wir die Zwölfer-Karten in der alten Saison nur jeweils zwei Mal genutzt haben. Die Tickets sollten wenigstens für eine gewisse Übergangszeit noch gültig sein.“
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Eine Bekannte von ihr habe das selbe Problem. Und auch aus der Mail des neuen Betreibers geht hervor, dass die Großenbaumerin mit ihrem Ärger offenbar nicht alleine da steht. Es seien noch „eine Menge Sammeltickets“ von Kenston verkauft worden.
Ein Machtwort von Ralf Pape
Diese Aussage relativiert Ralf Pape allerdings auf Nachfrage der Redaktion. „Es haben sich deshalb fünf, sechs Leute gemeldet. Ich kann aber verstehen, dass sie sauer sind.“ Er spricht deshalb ein Machtwort: „Die Leuten kommen rein.“ Die alten Tickets behalten also ihre Gültigkeit.
Die Großenbaumerin ist sehr erfreut, als sie durch die Redaktion von der Nachricht erfährt. „Das finde ich sehr großzügig.“ Aus Verärgerung hatte sie bereits mit ihren Mann und ihrem Sohn Eissporthallen in der Umgebung getestet. Nun freue sie sich wieder darauf, in Duisburg Schlittschuh laufen zu gehen.
Auf den alten Betreiber ist sie weiter nicht gut zu sprechen. Im Januar habe die 50-Jährige einen Kindergeburtstag in der Eissporthalle feiern wollen. Der Termin sei dann aber kurzfristig geplatzt. „Dafür hat sich Kenston bei uns zwar entschuldigt“, so die Duisburgerin, „aber dann kam jetzt auch noch der Ticketärger dazu.“
Sprecher des alten Betreibers wehrt sich gegen Vorwürfe
Ein Sprecher des alten Betreibers möchte zu diesem Thema zwei Punkte klar stellen: „Wenn im Februar noch Sammeltickets verkauft worden sind, dann stand zu diesem Zeitpunkt ein Rückzug noch überhaupt nicht fest. Und wenn es Ärger um diese Tickets geben sollte, hätte uns der neue Betreiber ganz einfach darauf aufmerksam machen können.“
Dies dürfte sich durch das Pape-Machtwort nun so oder so erledigt haben.
Pape als Retter zurückgeholt
Ende März verkündete Jürgen Dietz den Aufhebungsvertrag für den Betrieb der Duisburger Eissporthalle. Damit machte der Betriebsleiter von Duisburg Sport, zu deren Eigentum die verpachtete Halle gehört, gleichzeitig auch das Ende des Engagements der Kenston-Gruppe im Duisburger Eishockey öffentlich.
Wenige Tage nach dem kurzfristigen Rückzug der Kölner Unternehmer konnte Dietz mit Ralf Pape einen alten Bekannten als Retter zurück ins Boot holen und auf einer Pressekonferenz präsentieren. Pape übernahm wieder das Ruder: Die Eissporthalle kann dadurch weiter betrieben und der EV Duisburg in der Oberliga weiter Eishockey spielen.