Duisburg. „Duisburg ist echt“ – mit dieser Wort-Bild-Marke will Duisburg Kontor künftig für die Stadt werben. Die Kampagne sieht 30 Projekte bis 2021 vor.

„Duisburg ist echt!“ Mit diesem neuen Marketing-Slogan will also Duisburgs Stadtmarketing dem schlechten Image der Stadt entgegen wirken. Die drei Worte fassen zusammen, was die Duisburger in dem 2016 von der Stadtspitze angestoßenen Leitbildprozess über ihre Stadt sagten: Duisburg ist ursprünglich, glaubwürdig, wirklich. Eben echt. Und so hatten sich Duisburg Kontor und die Jury letztlich für diese Wort-Bild-Marke aus der Feder der Duisburger Agenturen Cantaloop und Durian PR und gegen die Sprüche der Mitbewerber „Besonders Duisburg“ und „Duisburg. Echt. Gut.“ entschieden.

„Ich rede mit vielen Menschen in der Stadt. Ich höre immer wieder: In Duisburg tut sich was, aber die Vermarktung ist ausbaufähig. Wir brauchen für die positive Darstellung unserer Stadt eine Marke, die möglichst alle Bereiche der Stadt umfasst“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. Und genau diese Marke habe man nun mit „Duisburg ist echt“ gefunden. Sie lasse sich auf alle Lebensbereiche übertragen.

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„Duisburg ist echt“ – lebenswert, tierisch, logistisch, musikalisch, kulturell, wohnenswert, familienfreundlich, wirtschaftlich, Multi-Kulti, innovativ und sehenswert. Wohnenswert beispielsweise „weil ein Student mit einem Mietbudget von 300 Euro in München 18,95 Quadratmeter, in Köln 28,96 Quadratmeter und in Duisburg 53,47 Quadratmeter Wohnfläche bekommt“, erklärt Tom Hoffmann, Geschäftsführer der Agentur Cantaloop.

OB-Sören Link: „Duisburg muss sich nicht verstecken“

Duisburg müsse sich nicht verstecken. Die Stadt habe eine ganze Menge zu bieten. Nur: „Die Kampagne muss auch von den Bürgern gelebt werden. Wir werden ein Image, das nicht über Nacht entstanden ist, auch nicht über Nacht ändern“, erklärt Sören Link und spricht von einem Marathon, den das Stadtmarketing nun vor sich hat.

Zielzeit: „Unter zwei Stunden, heißt übersetzt: zwei Jahre“, erläutert Uwe Kluge, Geschäftsführer von Duisburg Kontor und führt weiter aus: „Wir dürfen nicht versuchen, so zu sein, wie andere Städte. Unser Ansatz ist ehrlich: Wir zeigen Duisburg, wie es ist: Echt, authentisch und überraschend.“ 30 Projekte sind in den kommenden zwei Jahren stadtweit vorgesehen. Ein erstes soll noch während des Weihnachtsmarktes umgesetzt werden. Auf die Fassade der alten Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße sollen per Videobeamer Kampagnen-Bilder projiziert werden. Bilder, die Duisburger zeigen und ihre Geschichte erzählen, wie die von zwei Pommesbudenbesitzerinnen im Logport, Stahlarbeitern oder Spaziergängern, die im Rheinpark einfach mal auf der Bank die Seele baumeln lassen – mitsamt Hund.

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Das erste Motiv mit dem neuen Slogan ist auf 80 Quadratmetern an einer Fassade am Kuhtor zu sehen: Darauf arbeiten zwei Schweißer an einem Anker, „denn 95 Prozent aller Anker für deutsche Werften entstehen in Duisburg“, so Tom Hoffmann.

„Die Duisburger müssen die Kampagne annehmen und mit Leben füllen“

Wichtig sei es, dass die Duisburger die Kampagne annehmen und mit Leben füllen. „Stadtmarketing ist nicht nur eine kommunale Aufgabe. Die Stadtgesellschaft und auch die Wirtschaft muss mitmachen“, sagt Sören Link. Schließlich profitierten auch Hotels und Unternehmen von einer gelungenen Kampagne, weil mehr Gäste nach Duisburg kommen oder auch Facharbeiter hierher ziehen, wenn das Image stimmt. Unternehmen könnten „Duisburg ist echt“ zum Beispiel als Hashtag #duisburgistecht in sozialen Netzwerken wir Instagram und auf Firmenwebseiten über die Stadtgrenzen hinaus tragen.

Das Marketing-Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angesetzt. Deshalb habe man auch erst einmal die Finanzmittel bis 2021 eingeplant. Der Rat soll in der kommenden Woche das Geld für die Duisburg-Kampagne freigeben, jeweils 500 000 Euro für die Jahre 2019 und 2020 sowie 600 000 Euro für das Jahr 2021. „Dann müssen wir Bilanz ziehen“, sagt Uwe Kluge. Denn die Kampagne sei eben ein Projekt, bei dem alle Duisburger mitmachen sollen.