Wir sind über den Weihnachtsmarkt Duisburg geschlendert und verraten unsere zehn Lieblingsbuden. Und: welcher Stand zum ersten Mal dabei ist.

Auf dem Weihnachtsmarkt Duisburg riecht es wie erhofft – nach Glühwein, Mandeln und Bratwurst. Die blauen Weihnachtsbäume funkeln. Und endlich markiert am Ende der Königstraße wieder ein Riesenrad das Ziel. Es ist sogar viel größer als das alte, 35 Meter hoch. Wir besuchen zehn Buden und Attraktionen, die uns auf dem Weihnachtsmarkt 2019 besonders gut gefallen.

Die Lieblingsbude

Alara Sciuto (rechts) bereitet im Waffelland Bubble-Waffeln zu. Einfach Puderzucker reicht hier nicht: Drauf kommt alles, was drauf passt.
Alara Sciuto (rechts) bereitet im Waffelland Bubble-Waffeln zu. Einfach Puderzucker reicht hier nicht: Drauf kommt alles, was drauf passt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wir starten an der Mercatorstraße. Gleich auf der Höhe des Citypalais liegt das Waffelland. Auf die „Bubble-Waffeln“ kommt alles, was drauf passt. Bei „Heiße Liebe“ etwa gibt’s Schokoladeneis, Amaretto, heiße Kirschen, Sahne und Schokosoße. Lecker! Los geht es ab 2,50 Euro. Jedes Topping von Amarenalikör bis Spekulatius kostet extra.

Wir treffen Natascha Murisan (23) aus Wien. Sie wählt Erdbeeren, Sahne und Kinderriegel. Was die Österreicherin aber überhaupt nach Duisburg verschlägt, verschlägt uns die Sprache: „Ich habe mein Traumhochzeitskleid im Internet entdeckt und es heute abgeholt.“ Was für eine süße Krönung!

Die Premiere

Ein Stückchen weiter fällt ein Stand mit Holzkunst auf. Ein Motorrad, ein Lastwagen, auch ein Pferd in 3D. Hat den hier schon mal einer gesehen? Ligna Arts ist tatsächlich zum ersten Mal in Duisburg. Die per Laser vorgefrästen Einzelteile aus Sperrholz laden zum Puzzeln ein, bis eine Figur entsteht – nach Händlerauskunft innerhalb weniger Stunden. Das teuerste Stück ist ein Feuerwehrauto mit Drehleiter (80 Euro).

Für Fans

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Am Forum entdecken wir den schon aus den Vorjahren bekannten Süßwarenstand „Nussknacker“. Was direkt auffällt: Es gibt Lebkuchenherzen vom MSV (okay, auch von Schalke und dem BVB, je 3,50 Euro) – Fußballfernen blinkt ein Einhorn aus Lebkuchen entgegen (5 Euro). Übrigens: Es gibt nicht nur gebrannte Mandeln mit Amaretto (100 Gramm 3,50 Euro), sondern auch Äpfel überzogen mit Raffaelo, Oreo oder Rocher (3,50 Euro). Ziemlich süßlastig, unsere Ausbeute bisher.

Jede Menge Kunsthandwerk

Die Hälfte der Stände soll ja mit Kunsthandwerk bestückt sein. Mal weiter durch die Massen, voll ist’s. Hinterm Forum: Handtuchkunst. Kleine Fußballmännchen (MSV und wieder Schalke für 13 Euro), Schneemänner und eine Krankenschwester aus Frottee gewickelt warten auf Käufer.

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Anita Curmiggelt aus Oberhausen gestaltet das Badezimmerzubehör selbst. „Ich habe meiner Schwägerin einen Fisch aus Handtüchern geformt. Plötzlich kamen immer mehr Anfragen. Ich kann sogar ein Brautpaar zaubern.“ Vielleicht ein Tipp für die Braut aus Wien.

Lecker aus dem Laib

Kurz vor dem Lifesaver-Brunnen entdecken wir noch eine Neuigkeit: Pasta aus dem Parmesanlaib. Das klingt und riecht gut – schön nach Knoblauch. Im Angebot ist eine schnelle Nudel, die in einem ausgehöhlten Parmesanlaib geschwenkt wird. Serviert wird die Pasta mit frischen Tomaten und Rucola (6,50 Euro), Champignons (7,50 Euro) oder Hähnchen (7,50 Euro).

Begehbares Wimmelbuch

Wie ein begehbares Wimmelbuch präsentiert sich das Häuschen von Käthe Wohlfahrt.
Wie ein begehbares Wimmelbuch präsentiert sich das Häuschen von Käthe Wohlfahrt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ebenfalls am Lifesaver-Brunnen wartet wie immer das Häuschen von Käthe Wohlfahrt mit seinen engen Gängen wie ein begehbares Wimmelbuch. Es glitzert und leuchtet wie Heiligabend. An den Wänden stehen kleine Holzfiguren und Schwippbögen, für den Funkelperlenaugen-Effekt aber sorgen Metallanhänger für den Christbaum. Besonders ins adventliche Herz stechen das Sandmännchen, die Maus sowie Schneewittchen und die sieben Zwerge (27,50 Euro) als Weihnachtskugel.

Wohltätiges

Gleich gegenüber finden wir eine Holzhütte, wo sich Gutes tut. Denn Weihnachten ist auch ein Fest, bei dem wir an diejenigen denken wollen, denen es nicht so gut geht wie unsereinem mit Punsch und Pudelmütze. Unicef, das Weltkinderhilfswerk, verkauft Weihnachtskarten für arme Menschen. 16 Euro für zehn Stück darf einem das wert sein. Beate Beuke von der Arbeitsgruppe Duisburg kennt die Favoriten: Pettersson und Findus, der kleine Drache Tabaluga und Werke von Udo Lindenberg. Der Panikrocker wünscht „Galaktische Weihnachten!“

Das Vergnügen

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Wir gehen an der Eisfläche vorbei. Auch die ist wieder ein Magnet, da kommt die Winterstimmung auf Touren. Zu Michelles Schlager „In 80 Küssen um die Welt“ drehen Kinder ihre Runden. Draußen tummeln sich die Eltern mit Glühwein, Bratwurst und Smartphone.

Am Crêpe-Stand um die Ecke entdecken wir eine ausgefallene Variante des flachen Franzosen mit Ziegenkäse, Feigensenf, Birne und Feldsalat (6 Euro). Richtig gut und mal was anderes als das ewige Nutella.

Beim Anblick des Riesenrads dürfen die Herzen von MSV-Fans hüpfen: Das Gestell ist weiß-blau gehalten.
Beim Anblick des Riesenrads dürfen die Herzen von MSV-Fans hüpfen: Das Gestell ist weiß-blau gehalten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Das Riesenrad kommt jetzt näher, unser leuchtendes Finale. Kaum vorstellbar, dass es zuletzt gefehlt hatte. Das war doch wie Glühwein ohne Schuss! Und auch hier dürften die Herzen der Zebra-Fans hüpfen. Denn das große Gestell ist weiß und blau gehalten. Eine Fahrt dauert viereinhalb Minuten (Erwachsene 5 Euro, Kinder 3 Euro) – inklusive Panoramaausblick auf einen rundherum anziehenden Duisburger Weihnachtsmarkt.