Verein kritisiert die Idee eines Loveparade-Theaterstücks und die Stiftung für Betroffene gleich mit. Das saugt unnötig Energie. Ein Kommentar.

Man kann die Uhr danach stellen: Sobald ein Thema zur Loveparade in den Medien ist, kommt Post von Lopa 2010. Zuletzt vor dem Jahrestag im Juli, jetzt also, weil das Komma-Theater an einem Stück zur Loveparade arbeitet.

Die Mitteilungen sind lang, der Anlass meist nur ein Aufhänger, bevor das Verhalten von Land und Stadt, Stiftungen und Kirchen kritisch verrührt werden. Die Energie, die es kostet, um solch üble Nachrede oder Streitigkeiten zu klären, fehlt da, wo sie wirklich gebraucht wird. Aber der Verteiler ist groß und Medien springen meist darauf an, auch wir. Leider.

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Das Verdienst von Lopa 2010 ist sicher, dass sie in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Schicksale der Traumatisierten hingewiesen haben. Als Betroffene machen sich die Verantwortlichen aber auch in einer Opferrolle breit und damit moralisch unangreifbar. Das ist respektlos gegenüber jenen, deren Leben neun Jahre später immer noch einer Katastrophe gleicht. Ihnen erweist der Verein einen Bärendienst.

Die Loveparade wurde in den vergangenen Jahren von vielen für eigene Interessen instrumentalisiert. Erinnert sei an die Idee der Parteigründung „Du - die Unabhängigen“, für die sich der verstorbene Rheinhauser Aktivist Rolf Karling mit dem längst eingegangenen Verein „Never Forget“ zusammengetan hatte. Lopa 2010 sollte sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren, sonst werden auch sie traurige Trittbrettfahrer auf der Jagd nach 15 Minuten Berühmtheit.