Duisburg. Das St. Hildegardis- und das Abtei-Gymnasium in Duisburg erhalten ab 2021 über zehn Jahre einen jährlichen Zuschuss in Höhe von je 500.000 Euro.
Damit das Bistum Essen Träger seiner beiden Duisburger Gymnasien bleibt, erhalten St. Hildegardis- und Abtei-Gymnasium ab dem Schuljahr 2021/22 einen jährlichen Zuschuss von jeweils 500.000 Euro von der Stadt. Dieser Vereinbarung, die über zehn Jahre gilt, stimmte am Montag der Schulausschuss mit Mehrheit zu.
Im Gegenzug verpflichtet sich das Bistum, seine Sportanlagen – das Schwimmbad am St. Hildegardis (Dellviertel) und die Sporthalle am Abteigymnasium (Hamborn) – für insgesamt 40 Unterrichtsstunden wöchentlich zur schulischen und außerschulischen Nutzung durch Duisburger Schulen in städtischer Trägerschaft zur Verfügung zu stellen. Außerdem werden an beiden Schulen so genannte Internationale Vorbereitungsklassen eingerichtet. Die Gymnasien werden insgesamt 60 Schüler aus Zuwanderer- und Flüchtlingsfamilien aufnehmen, um sie auf den Regelunterricht vorzubereiten.
Als Ersatzschulen haben die bischöflichen Gymnasien gegenüber dem Land Anspruch auf öffentliche Zuschüsse. Gegenüber der Bezirksregierung müssen sie dazu ihre Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltsplan veranschlagen.
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Eigenanteil ist zu hoch für das Bistum
Der Landeszuschuss deckt im Regelfall 85 Prozent der im Haushaltsplan ermittelten Kosten ab. Die übrigen 15 Prozent müssen die Ersatzschulen aus Eigenmitteln finanzieren. Falls, wie im vorliegenden Fall, sich auch das Schulgebäude im Eigentum des Trägers befindet, reduziert sich der Eigenanteil auf sechs Prozent.
Doch auch dazu sah sich das Bistum zuletzt nicht mehr in der Lage, weil eine Deckungslücke von jeweils rund 500.000 Euro jährlich entstanden sei. „Ohne eine weitergehende Gewährung von Zuschüssen ab dem Schuljahr 2021/22 sieht das Bistum keine Möglichkeit, den Schulbetrieb weiter aufrecht zu erhalten“, erklärte die Verwaltung dem Schulausschuss. Im vergangenen Jahr hatte Generalvikar Klaus Pfeiffer deshalb den Rückzug des Bistums aus der Trägerschaft in Aussicht gestellt, falls es keine zusätzliche Unterstützung gebe. Für Sanierungen der Schulgebäude hatte die Stadt bereits die vom Bistum beantragten 2,4 Millionen Euro aus dem Investitionspaket des Bundes für die Schulen (KIDU Schule) freigegeben.
Weitere Finanzhilfe sei für die Stadt günstiger als der so genannte „Heimfall“ der Schulen, rechnet die Verwaltung vor: Die Stadt müsse dann nicht nur die Kosten für die Immobilien und deren Betrieb schultern, sondern auch die Personalkosten für Sekretärinnen und Hausmeister. Geschätzte Kosten: zwischen 2,5 und 3,2 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem entlaste die Vereinbarung vor allem den Duisburger Norden, wo es neben Schulplätzen auch an Klassenräumen und Sporthallen fehlt.