Duisburg. Nach dem Tod von Josef Krings arbeitet die Stadt an einer Trauerfeier für den Alt-OB. Im Rathaus soll ein Kondolenzbuch ausgelegt werden.
Die Flaggen vor dem Rathaus wehen auf Halbmast, die Stadt und die Duisburger trauern um den wahrscheinlich angesehensten Bürger der Stadt: Am Sonntagabend war bekannt geworden, dass Alt-Oberbürgermeister Josef Krings (SPD) im Alter von 93 Jahren verstorben ist (wir berichteten). Krings war von 1975 bis 1997 ehrenamtlicher Oberbürgermeister.
OB Link: Krings „immer an der Seite aller Duisburger“
Am Montag würdigte ihn Oberbürgermeister Sören Link in einer ersten Stellungnahme: „Dies ist ein schmerzhafter Tag für die Stadt Duisburg, aber auch für mich ganz persönlich. Mit Josef Krings verlieren wir nicht nur den neben August Seeling prägenden Alt-Oberbürgermeister der Nachkriegsgeschichte, sondern zugleich einen Freund und einen Menschen, der ein unvergleichliches Lebenswerk hinterlässt. In Zeiten großer Veränderung war Josef Krings immer an der Seite aller Duisburgerinnen und Duisburger.“
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Link betonte Krings’ Verdienste bei der kommunalen Neuordnung. Er habe Mitte der 70er-Jahre „Neu- und Alt-Duisburger zusammengeführt“. Über Duisburg hinaus war Krings – der bislang letzte von bislang zwölf Persönlichkeiten seit 1888, die zu Ehrenbürger der Stadt ernannt wurden – vor allem durch sein kulturelles Engagement und seine Solidarität mit den Stahlarbeitern bekannt geworden. Er sei „ein Vorbild dafür, wie man mit unvergleichlicher Leidenschaft und zugleich kühlem Kopfe nicht nur als Oberbürgermeister, sondern auch als Mensch für seine Ideale und Überzeugungen eintritt“, schrieb Link.
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Krings’ Verdienste, erläuterte der amtierende OB, „beinhalten auch entscheidende Weichenstellungen für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt“. Als OB habe der Sozialdemokrat den Ausbau des Hafens und die „Internationalisierung der Stadt“ mit Nachdruck vorangetrieben.
SPD: „Werden feinen Menschen und wertvollen Rat vermissen“
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Die SPD Duisburg erinnerte daran, dass der ehemalige Vorsitzende des Ortsvereins Duissern als Landtagsabgeordneter „zu den treibenden Kräften hinter der Gründung der Gesamthochschule Duisburg, der späteren Universität Duisburg-Essen“ gehörte. Der Unterbezirk betont auch die ausgleichende, aber nie ausweichende Art seines Genossen: „Wir werden einen feinen Menschen und seinen wertvollen Rat vermissen.“
Die Stadtverwaltung arbeite an einem angemessenen Rahmen für eine Trauerfeier, wahrscheinlich in der Salvatorkirche, sagte Stadtsprecherin Anja Kopka. Im Rathaus soll zudem in Kürze ein Kondolenzbuch ausgelegt werden.
Nach Informationen unserer Redaktion soll die Beisetzung im engen Familienkreis erfolgen. Der 93-Jährige lebte wie seine ebenfalls schwer erkrankte Ehefrau Claire in Großenbaum. (pw)