Duisburg-Großenbaum. 60 Jahre gibt es die Bäckerei Bolten. Zum Jubiläum öffnete sie ihre Backstube. 43 Filialen gibt es, trotzdem ist Bolten ein Familienbetrieb.
Schokoladenglasur, ein paar Gummibärchen und noch etwas Zuckerguss: Die kleinen Bäcker, die sich beim 60. Geburtstag der Bäckerei Bolten in der großen Backstube austoben, lassen ihrer Kreativität freien Lauf beim Verfeinern der bereits gebackenen Weckmänner. Am Ende nimmt jedes Kind – und davon tummeln sich viele in der Backstube – seinen eigenen Weckmann mit nach Hause. Mama und Papa gehen auch nicht leer aus: Auf Serviertellern werden allen Besuchern Plätzchen gereicht. So kommt buchstäblich jeder der zahlreichen Gäste beim Tag der offenen Tür auf seine Kosten.
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„Wir freuen uns, dass unser Angebot zum Firmenjubiläum so gut angenommen wird“, sagt Geschäftsführer Tim Schenkel-Bolten. „Vor allem war es uns ein Anliegen, die Kleinen zu begeistern. Und sie einfach nur durch unsere Produktionsstätten zu führen, wäre dann doch ein bisschen zu langweilig gewesen. Daher dürfen sie sich beim Kreieren der Weckmänner austoben“, sagt er.
60 Mitarbeiter arbeiten im Familienbetrieb
Daran haben sie offensichtlich viel Spaß: Es geht wuselig zu in der Bäckerei. Überall rennen kleine Kinder mit roten Netzen über den Haaren umher. Wie an einem ganz normalen Arbeitstag tragen alle Menschen, die die Bäckerei betreten, Haarnetze für die Hygiene. Auch wenn Weihnachten noch ein bisschen hin ist, erinnert die Szenerie unweigerlich an eine Weihnachtsbäckerei, in der fleißige Zwerge mit roten Weihnachtsmützchen schuften.
Großer Familienbetrieb
43 Filialen hat der Familienbetrieb, 33 davon in Duisburg.
Mittlerweile bestimmt die 3. Generation die Marschrichtung des Familienunternehmens.
Tradition ist dem Unternehmen wichtig: Einige Mitarbeiter sind bereits seit 40 Jahren dabei.
Am Tag verlassen die Bäckerei rund 50.000 Brötchen. 4500 Brote gehen unter der Woche täglich raus.
Während die Kleinen vertieft sind in ihre Arbeit, schauen sich die Größeren – Jugendliche und Erwachsene – aufmerksam in der Bäckerei um. Sie erfahren, dass die Arbeit an diesem Ort üblicherweise sehr früh in der Nacht beginnt, dass dort 60 Mitarbeiter – Bäcker und Konditoren – arbeiten, und dass alles in den frühen Morgenstunden auf Hochtouren läuft, damit alle Kunden rechtzeitig ihre Frühstückscroissants auf dem Tisch haben.
Bäcker und Konditoren arbeiten an 360 Tagen im Jahr
Wer in der Halle unterwegs ist, der muss sich gut im Griff haben: Überall gibt’s etwas zu Naschen. Da ist die Versuchung groß. An mancher Stelle erhalten die Gäste Einblick in die Produktion. „Allerdings findet die heute in etwas abgeschwächter Form statt. Unter der Woche ist hier einiges mehr los“, sagt Schenkel-Bolten.
Einen Eindruck bekommt der den Backwaren zugeneigte Gast trotzdem. In Windeseile werden hier dutzende Kilogramm Zutaten zusammengerührt. Jeder Teig muss eine bestimmte Konsistenz vorweisen, dann geht’s zur nächsten Station, wo etwa Teilchen in Formen gegossen oder von Hand modelliert werden. Torten, Brötchen, Kuchen – die Bäckerei produziert täglich die gesamte Palette für Backfans. Fachkundige Hände fertigen mehr als 20 verschiedene Brotsorten und eine wechselnde Auswahl an saisonalen Backwaren an – und das an 360 Tagen im Jahr.