Duisburg. Erstmals spielte der Bassist Renaud Garcia-Fons mit „Revoir Paris“ beim Intermezzo-Konzert. Die Duisserner Lutherkirche war nahezu ausverkauft.

Renaud Garcia-Fons gilt unter Bassisten als der Zauberer mit der fünften Saite. Mit dieser stieß der 1962 in Paris geborene Sohn katalanischer Eltern in musikalische Gefilde vor, die seinen Kollegen am viersaitigen Kontrabass versagt blieben. Der damit als Bassist spieltechnisch höchste Lagen erreichende klassisch ausgebildete Jazzmusiker, der hoch begabt als Solist oder in großen Ensembles spielte, der Filmmusik schrieb und dessen CDs „Alborea“ und „Fuera“ bereits vor Jahren mit seiner typischen stilistischen Handschrift einzigartige und raffinierte Weltmusik schuf, ist mit seiner Kunst noch lange nicht am Ende.

Mit seinem neuen Album „Revoir Paris“ verließ das musikalische Wunderkind nun die spanisch-südfranzösische Kultur- und Klanglandschaft, um den melodischen Charme der Seine-Metropole auf neuen Wegen auszukosten. Erstmals war der große Virtuose der Jazz-Bassisten jetzt im Intermezzo-Konzert in der wieder einmal so gut wie ausverkauften Duisserner Lutherkirche zu Gast.

Intermezzo-Konzert: Musikalischer Spaziergang durch Paris

Der grandiose Solist mit der außergewöhnlichen Spieltechnik präsentierte sich mit Vibraphonist David Garracci und David Venitucci auf dem Akkordeon mit einem Spaziergang durch Paris zwischen Jazz und zeitgenössischer Musik. Das begeisterte Publikum erlebte einen denkwürdigen Abend.

Eröffnet wurde das Konzert mit einem Gesamtkunstwerk mit gestrichenem Bass, französischem Akkordeon und subtilem Schlagzeug-Rhythmus. Dabei gab Garcia-Fons mit geradezu spektakulärer Leichtigkeit die Richtung des Trios vor, das zwischen Tempo-Jazz, melancholischen Balladen und multikulturellen Spezialitäten jederzeit Brücken baut. So gab es kammermusikalische Kunstwerke zu hören, Filmmusiken von betörender Schönheit und penible Percussion sogar auf dem edlen Corpus des Basses.

Hommage an den verstorbenen Asterix-Erfinder René Goscinny

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Garcia-Fons und seine Freunde spielten dann eine wunderbare Hommage an den verstorbenen Asterix-Erfinder René Goscinny und mit „La Silhouette“ einen Chanson zum Verlieben. Zwischendurch beeindruckte Garcia-Fons immer wieder mit überirdischer Spieltechnik, um aber jederzeit wieder im Trio gemeinsame musikalische Wege zu beschreiten. Es gab dann rauschenden Beifall für ein Konzert, das vielleicht der Höhepunkt der Intermezzo-Konzertreihe 2019 war. Doch wie man im Programm für 2020 liest, sollte man vor seiner Urlaubsplanung für das neue Jahr erst das Konzertprogramm genau studieren.