Duisburg-Mitte. Die Bezirksvertretung Mitte diskutiert die Eintragung des Duisburger Kaiserbergparks ins Denkmalregister. CDU und SPD lehnen die Idee jedoch ab.
Der Kaiserbergpark am Zoo soll unter Denkmalschutz gestellt werden. In der Bezirksvertretung Mitte ist das Thema jetzt heiß diskutiert worden. Die Meinungen zu dem Vorschlag der Denkmalbehörde gehen dabei weit auseinander. SPD und CDU lehnen die Idee strikt ab, während beispielsweise die FDP ganz angetan ist. Im Laufe der hitzigen Diskussion stellt sich heraus: Stimmen die Bedingungen, um den Park unter Denkmalschutz zu stellen, kann die Politik den Eintrag ins Denkmalregister ohnehin nicht verhindern.
Bereits in der vergangenen Sitzung Anfang September waren die Politiker über die Pläne informiert worden. Martin Breil von der Unteren Denkmalbehörde gab dieses Mal weitere Auskünfte und stellte sich den Fragen. Er stellte zunächst klar, dass es durchaus möglich und nicht unüblich sei, auch Parks unter Denkmalschutz zu stellen: ,,Wir haben gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland geprüft, ob die Merkmale für einen Eintrag ins Denkmalregister vorliegen. Und das ist der Fall’’, erläuterte er und ergänzte: ,,Der Park ist unter anderem bedeutsamfür die Stadt und die Menschen, die Bauwerke und Denkmale sind alt und schützenswert.’’
Auch der Landschaftspark Nord steht seit einiger Zeit unter Denkmalschutz
Auf die Nachfrage seitens der SPD, ob es weitere Parks gibt, die unter Denkmalschutz stehen, nannte er konkrete Beispiele: ,,Der Oberhausener Kaisergarten ist beispielsweise denkmalgeschützt, ebenso der Landschaftspark Nord hier in der Stadt’’, sagte er. Ein Vergleich sei auch beim stillgelegten Hüttenwerk angebracht. ,,Auch beim Landschaftspark handelt es sich in gewisser Weise um einen Park mit Grünflächen.’’
Hans-Lothar Tacke, Vorsitzender der SPD-Fraktion, konfrontierte Breil mit den bereits im Vorfeld geäußerten Bedenken hinsichtlich des Klimawandels: ,,Wenn der Park unter Denkmalschutz steht, wie sieht es mit den Bäumen aus? Die Rotbuche ist beispielsweise gefährdet, gerade wenn man bedenkt, dass sich das Klima ändert. Würde ein Eintrag in die Denkmalliste nicht auch die Bäume mit einschließen und bedeuten, dass man in diesem Fall eine Rotbuche auch nur durch so eine ersetzen könnte?’’ Breil: ,,Einzelne Bäumen werden nicht unter Denkmalschutz gestellt, sondern der Park als solches. Man könnte sicherlich die ein oder andere Veränderung bezüglich der Bepflanzung vornehmen. Sollten hier irgendwann Kokosnusspalmen wachsen, könnte man diese Pflanzen.’’ Außerdem seien auch weitere Änderungen – etwa bei dem Café am botanischen Garten – möglich, sagte Breil auf Nachfrage von Fredy Wagemeyer der CDU.
Da die Bedingungen erfüllt sind, ist die Stadt in der Pflicht, den Park als Denkmal einzutragen
Frank Albrecht von der FDP kann die Überlegungen gut nachvollziehen und unterstützt die Idee: ,,Ich kann mir das gut vorstellen, vor allem wenn man bedenkt, dass kleinere Veränderungen möglich sind.’’ Außerdem sehe er Chancen für den Park, sollte eine Eintragung ins Denkmalregister erfolgen: ,,Dann könnte man doch bestimmt auf Geld aus Fördermitteln zugreifen, wenn Arbeiten anfallen’’, vermutete er. Breil bestätigte das und wies darauf hin, dass – entgegen der Befürchtungen seitens CDU und SPD – keine weiteren Kosten auf die Stadt zukommen würden. ,,Der Eintrag ins Register ist zunächst ohnehin kostenlos.’’ Und dieser wird wohl erfolgen. Da die Bedingungen erfüllt sind, sei man gesetzlich sogar in der Pflicht den Eintrag ins Denkmalregister vorzunehmen, erklärt Breil. Es handele sich lediglich um die Kenntnisnahme eines Verwaltungsaktes.