Duisburg-Huckingen. Die Nachricht über den geplanten Verkauf des St. Anna Krankenhauses in Duisburg-Huckingen war für die Belegschaft „wie ein Schlag vor den Kopf.“
Den Donnerstagmittag werden die Mitarbeiter des Malteser Krankenhauses St. Anna in Duisburg-Huckingen so schnell nicht vergessen. Auf einer Belegschaftsversammlung ließ Karl Prinz zu Löwenstein als Generalbevollmächtigter der Malteser Deutschland gGmbH „die Bombe platzen“ und informierte die Mitarbeiter über die Verkaufsabsichten der sechs Akutkrankenhäuser und im speziellen über den geplanten Verkauf des St. Anna Krankenhauses. „Das war für uns wie ein Schlag vor den Kopf“, sagt eine Mitarbeiterin, die nun wie viele andere um ihren Job bangt.
Caféteria bis auf den letzten Platz gefüllt
„Unserem Haus geht es doch eigentlich gut“, zeigte sie sich verwundert. „Es wurde viel Geld in den Umbau investiert, unsere Abteilung hat gerade erst einen neuen Chefarzt bekommen, die Stimmung im Team ist super. Und jetzt das.“ Rund 200 Mitarbeiter waren am Donnerstag in die Caféteria gekommen. „Hauptsächlich aus dem Bereich der Pflege“, sagt die Mitarbeiterin. Die Chefärzte wurden bereits am Mittwochabend über die Verkaufsabsichten informiert.
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Viele Fragen seien gestellt worden. Was der Verkauf für die Mitarbeiter im Speziellen bedeutet (13. Gehalt, Zusatzversicherungen) und wie es langfristig weiter geht. „Wir sollen ganz normal weiter machen und an die Patienten denken, aber das sagt sich natürlich leicht. Wir haben Angst um unsere Jobs. Es denken jetzt sicher einige Kollegen darüber nach, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen“, sagt die langjährige Mitarbeiterin des St. Anna Krankenhauses. „Wir befinden uns heute zum Glück in einer anderen Situation als noch vor 25 Jahren. Damals hatten wir Angst um unsere Existenz. Pflegepersonal wird heute überall gesucht.“
Spekulationen über möglichen Käufer
Spekulationen über einen möglichen Käufer haben auf der Versammlung natürlich auch die Runde gemacht. Ein konkreter Name sei aber nicht genannt worden, heißt es aus Belegschaftskreisen. „Jetzt können wir uns alle überlegen, was wir am besten machen. Hoffen wir, dass unsere Abteilungen auch nach dem Verkauf noch weiter bestehen bleiben, oder suchen wir uns etwas Neues. Aber ob das dann sicher ist, weiß ja auch niemand“, sagt die Mitarbeiterin, die sich zumindest in ihrer Abteilung nach dem Paukenschlag nicht alleine gelassen fühlt. „Unser Chef war zwar auch geschockt, aber er hat versucht, uns positiv zu stimmen. Ich werde jetzt erst einmal abwarten.“