Duisburg. Die Aufforderung, ihre Kinder in der Grundschule anzumelden, erreicht viele Eltern nicht. Das erschwert die Planung für Duisburgs Verwaltung.
Nach dem Start des Anmeldeverfahrens für die Grundschulen zum Schuljahr 2020/21 wiederholen sich die Schwierigkeiten der vergangenen Jahre. Rund 350 Eltern in Duisburg sind der Aufforderung nicht nachgekommen, ihre Kinder im Oktober an einer von 75 Grundschulen in der Stadt anzumelden. „Schon seit vier Jahren haben wir riesige Sprünge in der Meldestatistik“, sagt Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung.
Die Adressen des Einwohnermeldeamtes sind Grundlage für die Versendung der Anmeldebögen an 4634 Eltern von Mädchen und Jungen, die im nächsten Sommer schulpflichtig werden. Erhebliche Wanderungsbewegungen führen allerdings dazu, dass die Daten des Melderegisters schneller überholt sind, als sie aktualisiert werden können. „Wir haben zwar steigende Schülerzahlen, aber einen atypischen Prozess“, sagt Kalveram.
Viele Umzüge, Wegzüge und Zuzüge erschweren die Zustellung
Dazu führt vor allem die anhaltende Zuwanderung aus Südosteuropa: Allein im vergangenen Jahr zogen 590 Menschen nach Duisburg, während 570 die Stadt verließen. Außerdem wechseln viele Zuwanderer ihren Wohnsitz innerhalb der Stadt, wandern in Nachbarstädte ab oder ziehen aus diesen Städten nach Duisburg.
Die Folge: Die Briefe mit den Anmeldebögen kommen stapelweise zurück, weil die Meldeadressen überholt sind.
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„In den vergangenen Jahren waren das immer zwischen fünf und acht Prozent“, sagt Ralph Kalveram. Von den Aufforderungen zur Schulanmeldung, die aktuell verschickt wurden, waren 350 nicht zustellbar. Das entspricht etwa zwölf Grundschulklassen und erschwert deshalb die Planung der Verwaltung erheblich. Im Januar wird es wieder ein Nachmeldeverfahren geben. „Endgültige Klarheit haben wir wohl wieder erst im März“, so der Amtsleiter.
Ähnlich lief es schon vor dem Start des laufenden Schuljahres: 4502 Anmeldebögen hatte das Schulamt verschickt, nach Abschluss der Koordinierung im März blieben 4440 i-Dötzchen übrig, rund 4300 Mädchen und Jungen fanden sich nach den Sommerferien in den Schulen ein. „Da sind viele Kinder verschwunden, obwohl sie bereits einen Platz hatten.“
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Derzeit keine Warteliste für die Grundschulen
Obwohl die Schulverwaltung nun mit monatlich aktualisierten Melderegistern arbeiten kann, bliebe das Anmeldeverfahren „ein fortlaufender Prozess“, sagt Ralf Kalveram. Auch deshalb, weil die Integration von neu zuwandernden Kindern Zeit brauche. Sie müssen vom Kommunalen Integrationszentrum erfasst, ihr Bildungsstand bewertet werden und die Untersuchungen im Gesundheitsamt durchlaufen. „Je nach Andrang gibt es Engpässe“, so der Amtsleiter.
Allerdings wird es nach derzeitigem Stand zum nächsten Schuljahr wahrscheinlich keine Engpässe bei den Plätzen für Grundschüler geben. „Wir haben derzeit keine Warteliste“, sagt der Amtsleiter, „aber ich habe mir abgewöhnt, Prognosen zu machen.“