Duisburg. Enge Straßen, Falschparker und Stau auf der A 40 – beim Kampf gegen die Zeit gibt es für die Feuerwehr Duisburg einige Hürden.
Wenn über den Notruf ein Brand gemeldet wird, beginnt für die Feuerwehr ein Wettlauf mit der Zeit. Falschparker, enge Straßen und Staus auf den Autobahnen zwingen die Einsatzkräfte aber immer häufiger dazu, Umwege zu fahren. Das kostet wertvolle Minuten. „Dass wir in engen Straßen Probleme haben, den Einsatzort anzufahren, hat in den letzten Jahren zugenommen“, sagt Feuerwehrchef Oliver Tittmann. Welche Herausforderungen die Feuerwehr lösen muss und wo im Stadtgebiet die Feuerwehrleute besonders mit engen Straßen zu kämpfen haben:
Was tun die Einsatzkräfte, wenn die großen Löschfahrzeuge an engen Straßen nicht durchkommen? Im schlimmsten Fall müsse man wenden und den Einsatzort von einer anderen Seite anfahren. „Das kostet einfach Zeit. Auch dann, wenn mehr Schläuche ausgerollt werden müssen“, erklärt Tittmann. Circa 100.000 Einsätze fährt die Feuerwehr Duisburg pro Jahr. Wie oft dabei enge Straßen die Anfahrtszeit verzögern, wird nicht erfasst.
Enge Straßen bereiten Feuerwehr in Hamborn und Wedau Probleme
Neuralgische Punkte, an denen ein Platzproblem bekannt ist, nennt der 43 Jahre alte Feuerwehrchef aber sehr wohl: Die Altstadt, der Hamborner Altmarkt und auch das Eisenbahnviertel in Wedau seien mit den 2,50 Meter breiten Löschfahrzeugen schwer zu befahren. „Manche Straßen sind in Deutschland nicht für die Feuerwehr gebaut worden“, schildert Tittmann und zuckt mit den Schultern.
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Baurichtlinien besagen, dass sich die Mindestbreite einer Straße nach ihrer Verkehrsbedeutung für eine Stadt richtet. Zweispurige Hauptverkehrsstraßen sollen im Regelfall mindestens 5,50 bis 7,50 Meter breit sein. Diese Maße werden bei engen Straßen in älteren Wohnvierteln wie dem Hamborner Altmarkt unterschritten.
„Bei Neubaugebieten und deren verkehrlicher Anbindung werden grundsätzlich immer die Belange der Feuerwehr bei den Planungen berücksichtigt“, erläutert Stadtsprecher Jörn Esser.
Die Sorgen mit der A-40-Rheinbrücke in Neuenkamp
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Knappe Parkplatzkapazitäten sorgen dafür, dass der Parkraum gerade in der Innenstadt, in Stadtteilzentren und in stark bewohnten Vierteln bis zur Grenze der Legalität genutzt wird. Das spürt auch die Feuerwehr, die in Person des stellvertretenden Leiters Christian Umbach aber klarstellt: „Wir sind nicht in Amerika, wir schieben keine Autos weg.“ Aber: „Wenn ein Menschenleben in Gefahr ist, fahren die Kräfte anders. Dann ist auch einmal der Außenspiegel ab“, so Umbach.
Stadtsprecher Esser zitiert aus der Straßenverkehrsordnung: Das Halten an engen Straßenstellen ist unzulässig. Beim Parken muss eine Mindestfahrbahnbreite von drei Metern verbleiben.“
Neben engen Straßen und Falschparkern hat die Feuerwehr auf Einsatzfahrten ein drittes Problem – die Staus auf den Autobahnen. Dabei steht der A-40-Stau-Hotspot Rheinbrücke Neuenkamp besonders im Focus. „Wenn wir losfahren, wissen wir häufig nicht, wie lang der Stau dort ist“, beklagt der Feuerwehrchef. Also fahre man Einsatzstellen im Umfeld der Rheinbrücke mit zwei Löschzügen von beiden Rheinseiten an.“ Das bedeutet, dass immer zwei Wachen in die Einsätze eingebunden sind. „Die Feuerwehr bleibt dennoch voll einsatzfähig“, betont Tittmann.