Duisburg von oben: Faszinierende Blicke auf die Stadt
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Duisburg. „Die schönsten Luftbilder der Stadt“ des Fotografen Hans Blossey sind im Klartext-Verlag erschienen. Überraschendes auch für Duisburg-Kenner
Als Fußgänger oder Autofahrer mag man sich an Müll oder Baustellen stören, wirken Straßen, Plätze und erst recht Gewerbegebiete häufig unattraktiv. Aus der Vogelperspektive aber faszinieren nicht nur die Attraktionen Duisburgs, sondern beeindrucken sogar das Kraftwerk Walsum oder das Logport-Gelände in Rheinhausen.
Im Bildband „Duisburg von oben“ mit den schönsten Luftbildern des fliegenden Fotografen Hans Blossey kann man die Stadt genau aus dieser Perspektive erleben. Es sind grandiose Ausblicke, die einen anderen Blickwinkel ermöglichen. Auf 120 Seiten hält diese Stadtführung aus der Luft selbst für Duisburg-Kenner noch Ungeahntes und Überraschendes bereit, der Zusammenfluss von Rhein und Ruhr etwa. Ruhrmündung von oben etwa.
Die Sechs-Seen-Platte bezaubert mit ihrem Zusammenspiel von Wasser und Grün
Das erste Kapitel „Ansichten“ überwältigt gleich mit einer Aufnahme des Innenhafens und seiner besonderen Architektur, der Blick schweift aber viel weiter Richtung Süden. Vielfach fotografierte Attraktionen wie die Großplastik Tiger & Turtle oder Rheinorange beeindrucken in der Aufsicht noch mehr, und der Sportpark Wedau und vor allem die Sechs-Seen-Platte mit ihrem Zusammenspiel von Wasser und Grün wirken wie Aufnahmen aus attraktiven Urlaubszielen. Eine Idylle, die ihn an Masuren erinnere, so Blossey.
„Der Abstand lässt das Gewohnte schön erscheinen“, weiß Hans Blossey, der seit 36 Jahren mit seinem Reisemotorsegler Dimona unterwegs ist. Auch über Duisburg ist er schon oft geflogen. „Die Luft ist viel durchsichtiger geworden, und Stadtteile im Norden, wo sich riesige Brachen zum Teil füllen, sehen ganz aus“, sagt Blossey: „No-go-Areas sehe ich von oben nicht.“
Motive sind in goldenes Licht getaucht
Der 1952 in Essen geborene Blossey, der bis 2009 bei der WAZ als Bildredakteur gearbeitet hat und seither selbstständig ist, fliegt auf einer Höhe von 300 bis 500 Metern. Bei Sturm und Gewitter muss er am Boden bleiben, so fliegt er „nur bei schönem oder interessantem Wetter“. Das heißt: „Die Luft muss durchsichtig sein.“ Und diese Klarheit ermöglicht zum einen den Detailreichtum der Aufnahmen, sie taucht das Abgebildete oft auch in eine goldenes Licht. Auch das macht die Attraktivität der Aufnahmen aus.
Duisburg im neuen Luft-Bilderbuch
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Im Kapitel „Stadtleben“ zeigt Blossey den mit geometrisch angelegten Hecken gestalteten Johannes-Corputius-Platz, auf den der Schatten eines historischen Krans fällt, das Seehundbecken im Zoo oder das HKM-Stahlwerk in Hüttenheim zwischen Rhein und Feldern. Unter „Wohnwelten“ kann man die „Jupp-Kolonie“ in Hamborn entdecken oder die Margarethen-Siedlung in Rheinhausen.
Container und andere Kisten
Es gibt ein eigenes Kapitel „Brücken“. Das Besondere in Duisburg sei eben das viele Wasser, sagt Blossey, der viel zwischen Emmerich und Düsseldorf unterwegs ist. In Duisburg faszinieren ihn besonders der Rhein und der Hafen mit seinen Gleisen und Containern, Schiffen und Lastwagen. Den Schlusspunkt in Rot setzen die Getränkekisten der König-Brauerei – von oben ein Augenschmaus.
Das Buch „Duisburg von oben“ ist im Essener Klartext-Verlag erschienen und kostet 18,95 Euro.
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