Duisburg. Der Andrang beim Trödelmarkt im Duisburger Rheinpark hält sich in Grenzen. Einige der Händler sind unzufrieden. Die Gründe für die Enttäuschung:
Zum vierten und letzten Mal in diesem Jahr findet der Trödelmarkt im Rheinpark statt. Seit acht Uhr morgens wechseln am Samstag Klamotten, Deko, Haushaltswaren, Bücher und Spielzeug auf der großen Wiese am Ende der Liebigstraße ihre Besitzer. Die Sonne scheint, für Ende Oktober ist es angenehm warm – eigentlich perfektes Trödel-Wetter. Trotzdem kommt der Markt nicht richtig in Schwung. Einige Händler sind nicht zufrieden. Woran liegt das?
Trödel am Rheinpark in Duisburg: Händler unzufrieden
Um die Mittagszeit geht es gemächlich zu auf dem Trödelmarkt im Rheinpark: Klaus Neumann sitzt in seinem Auto hinter dem Stand, den er mit seiner Frau betreibt. Aus dem Radio auf dem Dach klingt Bob Dylan „Blowin in the Wind“. Der Andrang ist nicht so groß, als müsste Klaus seiner Frau Gabi beim Verkauf helfen. Seit den Morgenstunden sind die beiden hier. Verkauft haben sie vor allem alte Sachen: „Kriegspost läuft sehr gut“, berichtet Gabi Neumann. Mit der Ausbeute ist sie allerdings noch nicht zufrieden. Sie findet, es wurde zu wenig Werbung für den Markt gemacht. „Wenn keine Reklame da ist, kommen auch keine Leute“, erklärt sie.
So sieht es auch Detlef Strahl, der gegenüber seine Bücher verkaufen will: „Ich bin gestern durch halb Duisburg gefahren und habe kein Plakat gesehen“, sagt er. Andzelika und Dajana Kuschidlowski teilen diese Einschätzung. Die beiden Schwestern sind wie die anderen Betreiber der knapp dreißig Stände seit sechs Uhr morgens hier. Sie wollen alte Klamotten loswerden. Bis jetzt hat ihr Umsatz aber lediglich dazu ausgereicht, die Gebühr für den Stand zu erwirtschaften. Wenig später reisen sie ab.
Stimmung unter den Händlern ist gespalten
Inge, die an ihrem Stand, Kleidung und Hüte verkauft, sieht einen anderen Grund für den zurückhaltenden Andrang am Samstagmittag: „Der Markt ist von außen ja gar nicht einsehbar“, findet sie. Außerdem sei es auch schon Ende des Monats, sodass viele nicht mehr so viel Geld übrig hätten, um auf Shoppingtour zu gehen. Mit der Werbung, die der Veranstalter Duisburg-Kontor für den Trödelmarkt betrieben habe, ist sie aber zufrieden. „Die haben sich da schon etwas einfallen lassen“, sagt sie. Es habe ja auch Radio-Werbung gegeben.
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In der Tat war auf dem Verkehrsleitsystem der Stadt in den letzten Tagen vom Trödelmarkt zu lesen. In der Liebigstraße auf Höhe der Kreuzung Wanheimerstraße wurde auch ein großes Banner angebracht, um Besucher anzulocken.
Trödelmarkt im Rheinpark geht am Sonntag weiter
Trödelmarkt am Rheinpark
Der Trödelmarkt im Rheinpark findet vier Mal im Jahr statt. Mit den Märkten am 26. und 27. Oktober endet die diesjährige Saison.
Laut Veranstalter Duisburg-Kontor sind die vier Termine für 2020 zwar angemeldet, von der zuständigen städtischen Behörde jedoch noch nicht bestätigt.
Am anderen Ende des Marktes ist Karl-Heinz Herzog hingegen mit dem Markt und der Reklame zufrieden. „Es ist einer der schönsten Märkte in Duisburg“, findet er. Bei ihm am Stand schauen sich Ramona Heller-Sand, ihr Mann Kai und Tochter Klara die Spielsachen an. Sie haben über Facebook vom Markt erfahren. Beim Autofahren nehme man aber keine Reklame wahr, sagen sie. Angesichts der guten Location im Rheinpark sei es auch ein bisschen schade, dass so wenig Anbieter da sind, findet Ramona Heller-Sand.
Wie viele Händler es am Sonntag werden, ist unklar. Einige haben angekündigt, wiederkommen zu wollen. Interessierte haben jedenfalls noch bis 18 Uhr die Gelegenheit, Antiquitäten, Kleidung, Spielzeug oder Bücher zu ergattern. Anders als am Samstag beginnt der Markt jedoch erst um elf Uhr.