Duisburg. Jeweils über 100.000 Menschen pendeln von Duisburg in andere Städte – oder umgekehrt. Aus welchen Städten sie kommen und wohin Duisburger fahren.
4,73 Millionen Menschen sind nach Zahlen des Landesbetriebs IT NRW täglich zu ihren Arbeitsplätzen in Nordrhein-Westfalen gependelt. Duisburg nimmt bei den Pendlerströmen eine zentrale Rolle ein. Besonders die Verbindung zur Landeshauptstadt Düsseldorf wird intensiv genutzt.
Gute Autobahn- und Bahnanbindung, große Arbeitgeber wie Thyssen, Hüttenwerke-Krupp-Mannesmann oder auch der Hafen – Duisburg ist und bleibt ein beliebtes Ziel der Pendler. 104.484 Menschen sind laut IT NRW im Jahr 2018 alltäglich zu ihren Arbeitsplätzen im Stadtgebiet gereist. Damit liegt Duisburg im Ruhrgebietsvergleich auf Platz drei. Nur Essen (153.125) und Dortmund (134.298) verzeichnen mehr Einpendler.
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Aus diesen Städten pendeln die Menschen nach Duisburg
Doch von wo aus pendeln die Menschen jeden Tag mit dem Auto, dem Rad oder per Bahn nach Duisburg? Traditionell leben viele Erwerbstätige, die in Duisburg ihr Geld verdienen am Niederrhein. Das bestätigen auch die aktuellen Zahlen. 9200 Menschen reisen aus Moers an, 6874 Pendler kommen aus Dinslaken, 3944 aus Krefeld und 1856 aus Kamp-Lintfort.
Gerade für die Pendler aus Moers hat sich der Zeitaufwand für an An- und Abfahrt in den vergangenen Jahren durch die Arbeiten an der Rheinbrücke Neuenkamp erheblich erhöht. Mehrfach schlugen deshalb Gewerkschaften und die IHK bereits Alarm. Die meisten Einpendler aus einer Stadt stellt Oberhausen mit 10.872. Insgesamt reisen 46 Prozent der Menschen, die in Duisburg arbeiten aus anderen Städten und Kreisen an.
IG Bau kritisiert den Pendler-Boom
Auf der anderen Seite fahren 101.894 Duisburger an ihren Arbeitstagen über die Stadtgrenze ins Büro, ins Geschäft oder in den Betrieb. Die meisten von ihnen pendeln gen Süden nach Düsseldorf. Dort stellt Duisburg mit 20.411 Erwerbstätigen gleichzeitig das höchste Kontingent Erwerbstätigen aus den anderen Städten. Dass die Metropole Düsseldorf viele Arbeitnehmer anzieht, haben auch Politik und Investoren erkannt. So ist unter anderem an der Grenze in Duisburg-Rahm ein Neubaugebiet geplant, gegen das es jedoch Widerstand in der Bevölkerung gibt.
Neben Düsseldorf sind auch Oberhausen (8749 Pendler), Essen (8739), Moers (7121) und Krefeld (6959) für Erwerbstätige aus Duisburg interessant.
Die Gewerkschaft IG Bau-Niederrhein hatte zuletzt die zunehmende Zahl an Pendlern in den Großstädten kritisiert. „Eine wachsende Zahl von Menschen kann sich die hohen Mieten und Immobilienpreise in der Stadt nicht mehr leisten. Aber genau dort sind in den letzten Jahren besonders viele Jobs entstanden“, sagte die Bezirksvorsitzende Karina Pfau.