Duisburg. Nach über 150 Jahren zogen 1959 die Prämonstratenser wieder in Hamborn ein. Fest mit großem Musikprogramm, Bischof Franz Overbeck gratuliert.
Am 24. August 1959 kamen auf Bitte des ersten Bischofs von Essen, Franz Hengsbach, sieben Prämonstratenser aus dem Allgäu, dem Kloster Rot an der Rot, nach Hamborn, um das Klosterleben in den Gebäuden der alten Abtei Hamborn – soweit sie den Krieg überdauert hatten – wieder aufzunehmen. Der junge Konvent knüpfte an eine alte Tradition an, denn von 1136 bis 1806 hatte es in Hamborn ein Prämonstratenserkloster gegeben.
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Von den sieben Mitbrüdern, die damals begonnen haben, lebt heute noch einer, zur Zeit zählt der Konvent 21 Mitbrüder, von denen allerdings nicht alle in Duisburg-Hamborn eingesetzt sind. Vier Mitbrüder leben und arbeiten in Priorat in Magdeburg, zwei Mitbrüder sind in Cappenberg bei Selm, zwei Mitbrüder in einem österreichischen Kloster und ein Mitbruder ist Offizial in Osnabrück.
Festtag mit Pontifikalamt und Orgelkonzert
Das 60-jährige Jubiläum der Wiederbesiedlung wird am Sonntag, 27. Oktober, gefeiert. Eingeleitet wird der Festtag um 16.30 Uhr mit einem Orgelkonzert aus der Reihe der Internationalen Orgelkonzerte. Der Kevelaerer Basilikaorganist Elmar Lehnen und sein Duopartner, der Posaunist Hansjörg Fink spielen ihre Komposition „Seven“. Sie ist angelehnt an die Schöpfungsmythologie.
Das Konzert stimmt ein auf das Pontifikalamt um 18.30 Uhr mit Bischof Franz Overbeck. Zum Empfang, der sonst nach den Orgelkonzerten stattfindet, wird dann nach dem festlichen Gottesdienst ins Abteizentrum eingeladen. Das Pontifikalamt, an dem vier Äbte und fünf Prioren aus Prämonstratenserabteien teilnehmen, wird vom Ensemble Chaminade unter der Leitung von Abteikantor Peter Bartetzky musikalisch begleitet. Es erklingt die spätromantische Messe brève en l’honneur de Sainte Anne für Frauenensemble und Orgel (Friedrich Storfinger) von Guy Ropartz.
Allerheiligen wird im Festhochamt eine Messe von Johann Michael Haydn aufgeführt
Am Allerheiligentag, 1. November, wird um 10.30 Uhr im Festhochamt die wunderschöne Missa in honorem Sanctae Ursulae, genannt die Chiemsee-Messe, für Soli, Chor, Orchester und Orgel von Johann Michael Haydn aufgeführt. Es dürfte für Schmunzeln sorgen, denn zu Beginn der Komposition im Kyrie, unüberhörbar vom Solosopran gesungen, erinnert die Melodie an das Lied „Das ist die Liebe der Matrosen“. Unter der musikalischen Leitung von Peter Bartetzky singt der Abteichor Hamborn, begleitet von Instrumentalisten der Duisburger Philharmoniker. Solistische Aufgaben übernehmen Elisabeth Otzisk, Sopran, Marion Thienel, Alt, Sang Yun Lee, Tenor, und Gereon Grundmann, Bass. Die Orgelbegleitung liegt wieder bei Friedrich Storfinger.