Duisburg. Max (13) aus Duisburg hat seinem Bruder das Leben gerettet: Er hat sein Knochenmark gespendet. Früh musste Max Verantwortung übernehmen.
Max und Nick aus Duisburg haben ein typisches Geschwisterverhältnis: Sie lieben, hassen und necken sich. Was viele aber nicht wissen: Max ist der Lebensretter seines kleinen Bruders. „Max ist unser Held“, sagt Mutter Melanie Zrodlewski stolz über ihren Sohn, der schon früh Verantwortung übernehmen musste:
Nick leidet an der Immunerkrankung HLH. Ursachenforschung und Behandlung gestalten sich schwierig. Viele Therapieversuche scheitern und nur mit einer Knochenmarkspende hat Nick die Chance weiterzuleben. Bruder Max überlegt keine Sekunde, als er erfährt, dass er sein genetischer Zwilling ist und als Stammzellenspender in Frage kommt.
„Ich habe mir die Schuld gegeben“
Da ist Max gerade acht Jahre alt. An seinem neunten Geburtstag findet der Eingriff in Freiburg statt. Unter Vollnarkose wird Knochenmark entzogen. Doch der Körper seines Bruder stößt die Spende ab. „Das war sehr schlimm für mich“, erinnert sich Max, der heute die achte Klasse der Karl-Lehr-Realschule besucht. „Ich habe mir die Schuld gegeben.“
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Erst bei einem zweiten Versuch nimmt Nicks Körper die Spende an. Für Familie Zrodlewski die lang ersehnte Erlösung. Mehr als drei Jahre verbringt Nick in Kliniken in ganz Deutschland. Immer an seiner Seite: Mama und Papa.
„Max wurde ein Stück weit die Kindheit genommen“
Schon früh musste Max deshalb Verantwortung übernehmen. Die meiste Zeit verbringt er bei seinen Großeltern. Trotz der Sorge um Nick und der Abwesenheit der Eltern absolviert er mit Bravour die Schule. „Zu der Zeit hieß es immer nur Nick, Nick, Nick“, weiß Mutter Melanie Zrodlewski.
Sie leidet auch heute noch an dem Gedanken, nicht für beide Kinder im gleichen Maße dagewesen zu sein und bedauert: „Max wurde ein Stück weit die Kindheit genommen.“ Doch Nick brauchte die ganze Kraft der Eltern. Mittlerweile ist die Familie aber wieder vereint in Duisburg und Melanie Zrodlewski ist stolz auf ihre großen Jungs: auf den Überlebenskämpfer und den Lebensretter.
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