Duisburg. Als Angeklagter stand er bereits vor Gericht. Heute erscheint der ehemalige Baudezernent Jürgen Dressler als Zeuge beim Loveparade-Prozess.

Heute steht einer der wichtigsten Protagonisten im Loveparade-Prozess im Zeugenstand: Duisburgs Ex-Baudezernent Jürgen Dressler. Ursprünglich gehörte er auch zu den Angeklagten. Die Anklage gegen ihn sowie gegen fünf weitere städtische Mitarbeiter wurde aber im Februar fallen gelassen.

Für sie alle sind bis November über ein Dutzend Prozesstage anberaumt, um sie als Zeugen zu hören.

Dressler hatte nach dem Fallenlassen der Anklage gegen ihn Schlagzeilen gemacht, weil er das Oberlandesgericht Düsseldorf wegen Rechtsbeugung angeklagt hatte. Nur gesellschaftlicher und politischer Druck habe zu der Anklage geführt. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf verfolgte die Anzeige Dresslers aber nicht weiter, weil eine Rechtsbeugung nicht zu erkennen gewesen sei.

„Kein hinreichender Tatverdacht“

Der ehemalige Baudezernent hatte vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf argumentiert, dass er nie hätte angeklagt werden dürfen, weil die ursprünglich zuständige Kammer in Duisburg „weder einen hinreichenden noch tatsächlichen Tatverdacht für mein Handeln“ festgestellt habe.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg gab es am einzigen Zu- und Abgang zum Veranstaltungsgelände ein so großes Gedränge, dass 21 Menschen starben und mindestens 652 verletzt wurden. Der Strafprozess dauert an.

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Von Felix Laurenz, Peter Sieben