Duisburg-Rheinhausen. 13 Jahre lang war die Station im Altbau untergebracht. Nach zwei Jahren Bauzeit können die neuen Räume in Duisburg bezogen werden. Das ist neu:
Popcorn und ein Trampolin: Das Eröffnungsfest der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie des Bertha-Krankenhauses bot alles, was Kindern Freude bereitet. Und auch sonst gibt es in dem Neubau an der Rheinhauser Maiblumenstraße viel mehr Möglichkeiten, um gesund zu werden.
„Die Kinder- und Jugendpsychiatrie war seit 2006 in dem Altbau untergebracht. Das war immer schon eine Übergangslösung“, sagt Julia Disselborg, Geschäftsführerin der Sana-Kliniken Duisburg. „Es ist auch immer besser, Kinder von Erwachsenen zu trennen, damit sie einen geschützten Raum haben. Außerdem ist es so einfacher, den Altbau zu sanieren“, sagt sie. „Deswegen freue ich mich umso mehr, dass wir diese neue Klinik haben. Die Kinderseele ist an sich schon verletzlich und wenn dann eine Krankheit dazukommt, ist man schnell am Ende. Hier gibt es die richtige Hilfe, schnell wieder gesund zu werden – auch für Familien.“
25 Jugendliche und ein gepolsterter Toberaum
Ende Juni konnten Patienten, Ärzte und Pflegekräfte nach rund zwei Jahren Bauzeit die neuen Räume beziehen. Die Kosten betrugen 4,7 Millionen Euro. Direkt hinter dem Eingangsbereich liegen die Patientenzimmer. 25 Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren finden hier Platz, dazu gibt es noch zwei Betten für akute Fälle. Die Patienten sind altersgerecht getrennt und liegen zu zweit in den Zimmern, samt eigenem Bad. Der gepolsterte Toberaum, in dem auch ein Boxsack hängt, wird täglich stark besucht.
Das Prunkstück des Neubaus ist allerdings der große Garten, den die Jugendlichen auch gerne nutzen, wie Astrid Kolopzey, Bereichsleiterin Pflege, weiß: „Wir hatten ja einen tollen Sommer, da saßen die Jugendlichen lieber draußen als vor dem Fernseher. Ebenso die Gartenarbeit, die gut ankommt. Das ging vorher nicht“, sagt sie und ergänzt: „Manchmal brauchen sie auch nicht viel. Aber all das fördert die Gesundheit.“ Etwa acht Wochen bleiben die Patienten auf der Station, bei Bedarf auch länger. Wenn sie dazu in der Lage sind, gehen sie sogar in die Schule.
Mitarbeiterin: Die Fälle nehmen zu
Zum Team gehören 10 Ärzte und Psychotherapeuten sowie 50 Pflegekräfte, Heilpädagogen und Fachtherapeuten. Diese haben nun mehr Möglichkeiten, ihr Angebot zu erweitern: „Mit Sport kommen sie leichter in Kontakt mit den Patienten“, sagt Kolodzey. Sie hat das Gefühl, dass die Fälle zunehmen: „Die Gesellschaft verändert sich, es gibt mehr Missbrauchsfälle, die Leute sind gewaltbereiter. All das bekommen wir schon zu spüren“, sagt sie.