Duisburg. Die Internationale Kinderbuchausstellung blickt diesmal in die Geschichte. Es gibt 100 Veranstaltungen über Dinos, Römer und das Mittelalter.

Mit spannenden Themen Kinder für Bücher und fürs Lesen begeistern: Das ist das Ziel der Internationalen Kinderbuchausstellung (Ikibu), die im November bei ihrer 48. Auflage unter dem Motto „Ikibu… reist durch die Zeit“ in die Geschichte schaut. Und mit diesem Thema auch durch die ganze Stadt reist, denn in der Zentralbibliothek finden zwar die Eröffnung, der Aktionstag und die Medienausstellung statt, aber in der Woche vom 18. bis 23. November gibt es für über 70 Kindergartengruppen und Schulklassen in allen Stadtteilen Programm.

Als Kontrastprogramm zum Thema 2018, als es um Technik ging, widme man sich nun der Geschichte und dabei vor allem den Zeiten, die Kinder spannend finden – von den Dinosauriern über die Römer und Germanen bis ins Mittelalter, so Jens Holthoff, Leiter der Kinder- und Jugendbibliothek. Dabei gehe es ums Lesen, aber auch ums Zuhören, was Kindern zunehmend schwer falle.

Digitales Lesen ist schnelles Lesen – und macht das Gehirn nicht fitter

Auch interessant

Bibliothekschef Dr. Jan-Pieter Barbian hat dazu einen Buchtipp für Eltern parat. Maryanne Wolf zeige in ihrem Buch „Schnelles Lesen, langsames Lesen“, was das digitale Lesen mit dem Gehirn macht. Die Botschaft: „Wir müssen mehr in Leseförderung investieren.“ Da sei der Ikibu-Etat mit 33.000 Euro plus den Sponsorengeldern von Volksbank Rhein-Ruhr und Duisburger Wohnungsgenossenschaften doch bescheiden.

Den Zusammenhang von Lesen, Sprechen und Denken betont auch Kulturdezernent Thomas Krützberg. Mit insgesamt 100 Veranstaltung könne sich die Ikibu immer noch sehen lassen.

Zur Eröffnung geht es um „Hirsebrei und Eisenhut“

Bei der „großen, bunten Eröffnung“ am 18. November um 11 Uhr an der Steinschen Gasse 26 geht es mit dem Kindertheaterstück „Hirsebrei und Eisenhut“ zurück ins Jahr 1276. Zugleich öffnen in der Zentralbibliothek und einen Tag später in der Bezirksbibliothek Rheinhausen Ausstellungen mit Bilderbuch-Illustrationen von Maren Briswalter, die in diesem Jahr auch das Ikibu-Plakat gestaltet hat – mit fliegenden Büchern, die Dinos, die Sphinx oder ein Segelschiff tragen.

Das Programm der 48. Ikibu stellten vor: Thomas Krützberg, Dr. Jan-Pieter Barbian, Jutta Flaßhove, Volksbank-Vorstand Thomas Diederichs als Sponsor und Jens Holthoff.
Das Programm der 48. Ikibu stellten vor: Thomas Krützberg, Dr. Jan-Pieter Barbian, Jutta Flaßhove, Volksbank-Vorstand Thomas Diederichs als Sponsor und Jens Holthoff. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

In Rheinhausen gibt es am 22. November auch eine Nachmittagsveranstaltung. Das Figurentheater Marmelock zeigt das Märchen „Die Schöne und das Tier“, bevor am 23. November in der Zentralbibliothek von 11 bis 16 Uhr der Aktionstag gefeiert wird. Um 11.30 Uhr beginnt im Café die musikalische Lesung „Ritter Rost macht Urlaub“ mit der Originalstimme des Burgfräuleins Pö, Patricia Prawitt. Es gibt eine Ritterwerkstatt und Musik aus dem Orient mit der Gruppe „Yola Muhabbet“.

In der Kinderbibliothek entsteht ein Mittelalterdorf

In der Kinderbibliothek wird eine Zeittunnel aufgebaut, es geht „Spielend durch die Zeitgeschichte“ mit der Firma Roskothen, und es entsteht ein Mittelalterdorf, für das die Initiative „Argeste“, die sich für lebendige Geschichtsvermittlung einsetzt, das Programm organisiert – mit Werkstätten, in denen Münzen gegossen oder gefilzt wird, und mit einem Bühnenprogramm, in dem sogar ein Fechtschaukampf ausgetragen wird.

Für die großen Kindergartenkinder touren das Kindertheater Töfte mit dem Stück „Ritterhelmpflicht für kleine Drachen“ und der Duisburger Harald Jüngst mit Geschichten über Kinder im alten Rom durch die die Bibliotheken von Walsum bis Süd. Für Schüler der Klassen 1 bis 6 werden Ratekrimis mit Fabian Lenk angeboten, Lesungen mit Schauspielern oder der „Was ist Was?“-Autorin Dr. Andrea Schaller. Sie führen ins mittelalterliche Köln, ins Reich der Mammuts oder in die Römerzeit.

„Die Ikibu ist allen eine Herzensangelegenheit“, betont Jutta Flaßhove, Abteilungsleiterin Bibliotheksnetz, mit Blick auf das Engagement ihrer Kollegen, die alle Veranstaltungen begleiten.