Duisburg. . Am Aktionstag in der Zentralbibliothek zieht Ikibu-Koordinator Jens Holthoff Bilanz. Die Beteiligung der Kindertagesstätten ist auf 33 gestiegen.

Von seiner hohen Leiter herunter gibt Fotokünstler Jan von Holleben seinem frischgelegten, dreiköpfigen Klopapiermonster Anweisungen. „Bitte winken, aber dabei nicht den Papa ganz verdecken“, sagt er zu Karl und Otto, die rechts und links im Arm ihres Vaters in einer riesigen Klopapierwolke auf dem Boden arrangiert sind. Dann macht es klick und ein neues Monsterbild ist im Kasten. Matthias Kels lässt seine Söhne los und taucht erleichtert aus den Papiermassen auf. Ihm ist ganz schön warm geworden bei dem Shooting. Die Familie Kels zählt zu den Stammgästen der Stadtbibliothek. „Wir kommen sowieso oft her und bei so einem tollen Programm wie heute wollen wir natürlich überall mitmachen“, sagt Matthias Kels und sammelt die Schuhe seiner Söhne auf.

Technikthema liegt im Trend

Der turbulente Aktionstag bei bestem Lese-und Bastelwetter ist Höhepunkt und Abschluss der 47. Ikibu bei der eine Woche lang „Alles eine Frage der Technik“ war. Ob die kleinen Besucher mit Ersin Güngör die Geheimnisse der Kakaozubereitung in der großen Maschine erforschen oder die selbstmalenden Rennbürsten auf ein frisches Papier loslassen, überall in der wuseligen Kinderbibliothek sind Forscher und Entdeckerinnen eifrig am Werk. Nachher wird noch Christoph Biemann von der Sendung mit der Maus seine Lieblingsexperimente zum Nachmachen zeigen.

Ikibu-Koordinator Jens Holthoff zieht inzwischen Bilanz: Er könne nicht zufriedener sein. Besonders freut ihn die stark gestiegene Beteiligung der Kitas, von denen diesmal 33 dabei waren. „Wir haben unser Angebot auf die ganz junge Zielgruppe hin geschärft“, sagt er. Insgesamt kamen 3000 neugierige Besucher zum Vormittagsprogramm. Bei den 16 Leseorten waren so spannende wie der Landschaftspark Nord und das Explorado Kindermuseum, aber auch der gemütliche Bücherbus.

Der vierjährige Tom an der „malenden Rennbürste“: Eine mit Vibrationsmotor ausgerüstete Spülbürste wird in Farbe getaucht und auf Papier gesetzt. So entsteht ein Bild.
Der vierjährige Tom an der „malenden Rennbürste“: Eine mit Vibrationsmotor ausgerüstete Spülbürste wird in Farbe getaucht und auf Papier gesetzt. So entsteht ein Bild. © Tanja Pickartz

Insgesamt 95 Veranstaltungen brachten den Kindern den Spaß an der Technik näher und sorgten für viel Experimentiereifer. Wenn im Erlebnistheater in der Rheinhausener Bezirksbibliothek die Prinzessin von Agilien den König der Faulpelze aus der Hängematte wirft, dann freuen sich auch alle Kinder darauf, selbst etwas auszuprobieren. „Das ist jedes Jahr wieder eine große Freude und neue Motivation für alle Kollegen, wenn die Besucher zur Ikibu die Zweigstellen stürmen“, berichtet Jutta Flaßhove, die Abteilungsleiterin der Bezirksbibliotheken.

Auch Bibliothekschef Jan-Pieter Barbian ist mit dem Andrang zufrieden. „Das Technikthema liegt zur Zeit im Trend und hat unser Publikum begeistert, “ sagt er und schaut auf das Geblubber der kleinen Kakaokocher, Milchaufschäumer und Dampfdüsenversteher im Café des Stadtfensters. „Und bei dem regnerischen Wetter spüren wir die Konkurrenz vom Weihnachtsmarkt weniger als im Vorjahr.“