Duisburg. Hafenchef Erich Staake folgt Fließband-Erfinder Henry Ford und Amazon-Chef Jeff Bezos in die Hall of Fame der Logistik. Das teilt die Jury mit.
Große Ehre für Erich Staake: Der Duisburger Hafen-Chef zieht in die Hall of Fame der Logistik ein. Das hat die Jury am Donnerstag mitgeteilt. Der 65-Jährige gehört damit zu den 35 weltberühmten Logistikern – unter ihnen Amazon-Gründer Jeff Bezos, Fließband-Erfinder Henry Ford, Autopionier Gottlieb Daimler und Gottfried Schenker, der Erfinder des Bahnsammelverkehrs.
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Der Vorstandsvorsitzende von Duisport soll als „Modernisierer der Binnenhafen-Logistik“ in die „Logistics Hall of Fame“ aufgenommen werden.
„Erich Staake ist der Mann hinter dem ,Wunder von Duisburg’“, sagte die Jury-Vorsitzende Anita Würmser. Mit seinem Logport-Konzept auf dem Gelände des einstigen Krupp-Stahlwerks in Rheinhausen habe der Manager „in weniger als 20 Jahren“ den Duisburger Regionalhafen zu einer „führenden Logistikdrehscheibe in Europa“ umgestaltet. Staake habe damit „nicht nur einen logistischen Meilenstein gesetzt, sondern Duisburg eine neue Perspektive gegeben“, so Würmser. Der Expertenjury, die über die neuen Mitglieder der Hall of Fame der Logistik entscheidet, gehören 70 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien in 13 Ländern an.
Von Wella und Bertelsmann zum Hafen in Duisburg
Es war der damalige NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement, der Staake 1998 in den Duisburger Hafen holte. Der Manager, der zuvor bei Wella und Bertelsmann gearbeitet hatte, sollte Tempo in die Neunutzung der Stahlwerksbrache in Rheinhausen bringen.
Seit der Schließung fünf Jahre zuvor hatte das Mammut-Projekt auf der Stelle getreten. Staake gelang es, die riesige Fläche, die so groß ist wie 370 Fußballfelder, zu einer logistischen Schnittstelle für Schiff, Bahn und Lkw umzufunktionieren. Inzwischen pendeln pro Woche 35 Züge zwischen China und Duisburg, um Container längs der neuen Seidenstraße zu transportieren.
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Er ließ Erschließungsstraßen und Bahn- und Wasseranschlüsse bauen. Inzwischen haben sich in Rheinhausen rund 50 Unternehmen angesiedelt. Unter ihnen die führenden Logistik-Riesen Kühne + Nagel, DB Schenker und DHL. Mit Distributionszentren sind auf Logport die internationalen Konzerne Danone Waters, Hewlett Packard, Johnson & Johnson sowie Siemens vertreten. Nach Angaben der Hafen-Gesellschaft sind 5000 Arbeitsplätze entstanden.
Festakt im Bundesverkehrsministerium am 5. Dezember
Das Logport-Konzept hat Duisport inzwischen auf weitere Standorte in Wanheim, Hohenhudberg, Walsum, Kamp-Lintfort und Oberhausen ausgerollt. Zu Staakes Reich gehören inzwischen rund 30 Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten.
In die Hall of Fame der weltberühmten Logistiker soll er offiziell am 5. Dezember bei einem Festakt im Bundesverkehrsministerium in Berlin aufgenommen werden.
Einblick ins neue Amazon Verteilzentrum in Duisburg