Duden. Die Bahn fahndet auf „Jobtour“ nach neuen Mitarbeitern in Duisburg und stellt geeignete Kandidaten sofort ein. Hunderte Bewerber stehen Schlange.
Jedes Tuten bedeutet: Festanstellung. Die Hupe der Deutschen Bahn (DB) ertönt am Montag des Öfteren in der Duisburger Innenstadt. Nach 90 Minuten hat die DB am Averdunkplatz bereits sieben Stellen besetzt. Bei der „DB-Jobtour“ können sich Besucher vor Ort über DB-Berufe informieren, Vorstellungsgespräche führen und am selben Tag Verträge unterzeichnen.
Die Bahn sucht neue Mitarbeiter; bundesweit 22.000, davon sind 2800 Stellen in NRW zu besetzen, allein in Duisburg 500. „In den nächsten Jahren gehen viele Mitarbeiter in Rente und der Personen- und Güterverkehr wird stärker genutzt“, erklärt Jelte Evers die Joboffensive der DB. Evers arbeitet an der Königstraße in der City. Er ist so etwas wie der Chef-Headhunter der Bahn an Rhein und Ruhr, offiziell der „Leiter Arbeitsgebiet Recruiting Fachkräfte Region West“.
Gesucht werden: Fahrdienstleiter, die Fluglotsen der Bahn, Lokführer, Elektroniker und Mechatroniker – in Duisburg sind ebenfalls Baukontrolleure und Jobs im Kundencenter gefragt. Sowohl Berufserfahrene als auch Quereinsteiger können bei der Bahn anfangen zu arbeiten.
Jobtour: Warteschlangen für Bewerbungsgespräche
18.000 Bewerbern sagte die DB bereits in diesem Jahr zu. Einige Stellen hofft man durch die bundesweite „Jobtour“ vergeben zu können. „Wir wollen neue Wege gehen, dabei möglichst schnell viele Menschen erreichen“, sagt Jelte Evers.
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Die aktive und offensive Kandidatensuche geht auf: In Duisburg stehen bis Montagabend hunderte Bewerber Schlange, allesamt potenzielle Bahn-Mitarbeiter. „Der Andrang und das Interesse der Duisburger ist überwältigend“, findet Evers.
30 Angestellte der DB beraten Interessierte, informieren sie über die verschiedenen Berufe und führen Vorstellungsgespräche mit geeigneten Bewerbern.
Software-Entwickler wird Lokführer
Nadim Haque etwa bekam die Chance, sich vorzustellen. Beim 38-jährigen Dortmunder ertönt die Hupe. Überglücklich und grinsend hält er seinen Vertrag hoch. „Ab Mai fang’ ich meine Ausbildung als Lokführer an“, berichtet Nadim Haque euphorisch. Der Software-Entwickler hatte keine Lust mehr den ganzen Tag im Büro zu sitzen. „Ich bin auch handwerklich begabt und bin gerne unterwegs“, erzählt er.
Für ihn ist die „Jobtour“ der Jackpot und zugleich eine moderne Mitarbeiter-Akquise: „Man lernt sich direkt kennen, kann sich sofort austauschen und bekommt ein Gefühl für den Job“, findet Nadim Haque.
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Für das Gefühl sorgen unter anderem Virtual-Reality-Brillen, kurz VR-Brillen. Besucher begutachten virtuell Baustellen und Büroräume, stehen auf Kränen, bekommen die wichtigsten Infos über den Job ins Ohr geflüstert.
Elektroniker: vier Vorstellungsgespräche in einer Stunde
Unklarheiten über die Tätigkeiten des Elektronikers bei der DB räumt derweil Daniel Adam von DB Netz aus. „Unsere Mitarbeiter sind hauptsächlich für die Instandhaltung zuständig – für Weichen, Signale und Bahnübergänge“, erklärt er.
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Nach etwas mehr als einer Stunde hat er bereits vier Vorstellungsgespräche geführt und zwei Bewerber direkt eingestellt. „Aus Duisburg und Umgebung brauchen wir insgesamt zehn Elektroniker und Mechatroniker. Ich bin mir sicher, dass wir bis heute Abend alle Stellen besetzt haben.“