Duisburg. Jelte Evers sucht von Duisburg aus für dei Deutsche Bahn nach neuen Mitarbeitern – mit Bewerbungsgesprächen am am Einsatzort und der Jobtour.

Stellen ausschreiben und abwarten? „Das funktioniert nicht mehr“, ist sich Jelte Evers sicher. Der Mann sucht im Auftrag der Deutschen Bahn stets nach neuen Mitarbeitern und nutzt dafür ungewöhnliche Wege. „Wir müssen schnell viele Menschen erreichen.“

Jelte Evers arbeitet in der Duisburger Innenstadt. Er ist Leiter des Arbeitsgebietes Recruiting „Fachkräfte Region West“. Als solcher sind Evers und sein Team dafür verantwortlich, dass dringend benötigte Stellen schnellstmöglich besetzt werden. Zurzeit sucht die DB in NRW 2800 neue Mitarbeiter, allein 500 in Duisburg, wo die Betriebszentrale liegt – „das Herzstück der Deutschen Bahn in NRW“, wie Werner Lübberink sagt, der Konzernbevollmächtigte in Nordrhein-Westfalen.

Bewerbungsgespräche direkt am Einsatzort

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Gesucht werden Auszubildende, Fachkräfte und Akademiker – Fahrdienstleiter, Lokführer, Ingenieure – sogar Forstwirte. Die jeweiligen Fachbereiche der DB-Tochtergesellschaften, etwa DB Cargo und DB Netze, geben Evers und seinem Team Bescheid, welche und wie viele Stellen besetzt werden müssen. „Wir planen dann Vorstellungsgespräche“, erklärt der 32-Jährige.

Bewährt hätten sich Bewerbungsgespräche direkt am Einsatzort. „Die Leuten erhalten direkt Einblicke, wo sie eingesetzt werden und welche Aufgaben sie erwarten.“

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Kennenlern-Möglichkeiten à la Speeddating oder „DB-Jobtour“ schaffen Nähe zum Beruf und zum Arbeitgeber. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Marketing-Instrumenten“, sagt Jelte Evers. Dabei nutze man das regionale Know-how und die lokalen Standorte, um spezifisch nach geeigneten Kandidaten zu suchen und den Bewerbern den Beruf realistisch „näherzubringen“.

Deutsche Bahn: „Jobgarantie“ und Extra-Urlaub

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Noch ein Trumpf in Bewerbungsgesprächen sind die „superattraktiven Beschäftigungsverhältnisse“. Die EVG-Tarifabschlüsse ermöglichen es den Mitarbeitern für das Jahr 2019 zwischen sechs Tagen mehr Urlaub oder 2,6 Prozent mehr Lohn zu wählen – und bieten 2020 noch einmal dieselbe Wahlmöglichkeit. Viele Mitarbeiter können also die Zahl ihrer jährlichen Urlaubstage von 28 auf 34 und weiter auf 40 erhöhen. Etwa die Hälfte der 190.000 Bahner wird sich für den Extra-Urlaub entscheiden, schätzt Bahn-Rekruter Jelte Evers – auch deshalb müsse neues Personal eingestellt werden.

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Fachkräfte gewinnt er am besten „über das Thema Jobgarantie“. Die Arbeitsplätze der 100-prozentigen Bundestochter seien sicher. Die Bahn bietet Neulingen ebenso wie veränderungswilligen Angestellten außerdem eine breite Palette an Berufen und Aufstiegsmöglichkeiten für alle Qualifikationen. So haben Ältere auch Alternativen, wenn sie für körperlich belastende Jobs nicht mehr fit genug sind.