Duisburg. Diese drei Männer sind die neu gewählten Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Duisburg. Sie vertreten die Belange der verschiedenen Löschgruppen.
24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr steht die Duisburger Feuerwehr bereit. Unterstützt werden die Berufsfeuerwehr dabei von 650 Ehrenamtlichen. Doch wie bekommt man deren Interessen unter einen Hut? Drei Männer setzen sich für die Belange ihrer Kollegen ein.
Dieter Stradmann (64) und seine Stellvertreter Peter Driske (51) und Henning Lohmann (46) sind die neuen Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Duisburg – sie sind gewählt bis 2025. Ihre Aufgabe ist es, Ansprechpartner für die rund 1000 ehrenamtlichen Wehrleute zu sein und zwischen ihnen zu vermitteln. Dazu stehen sie in engem Kontakt mit Amtsleiter Oliver Tittmann. Eigentlich war die letzte Wahlperiode schon Ende 2015 vorüber. Doch veränderte Gesetzesbestimmungen machten eine neue Wahl erst jetzt möglich. Dazu wurden alle freiwilligen Wehrleute ab 16 Jahren an die Urne gebeten.
Ansprechpartner für Kollegen im gesamten Stadtgebiet
Für Stradmann ist es bereits die dritte Amtszeit als Sprecher, er ist im Löschzug in Marxloh aktiv. Auch Driske hat schon Erfahrung in diesem Amt, er kommt aus Rheinhausen-Mitte. Neu dabei ist Lohmann, der zwar in Mülheim wohnt, aber noch immer dem Löschzug in Buchholz angehört. Doch vertritt mitnichten jeder nur seine eigene Truppe. „Wir sind ein Team und jeder kann mit seinem Anliegen auf uns zukommen“, erklärt Driske. „Es kann von Vorteil sein, wenn es um den eigenen Stadtteil geht, weil man da die Leute und die Strukturen kennt. Zum Beispiel kann aber auch ein Feuerwehrmann aus Marxloh mit Herrn Lohmann sprechen. Eventuell ist das sogar besser, weil er dann unparteiisch ist.“
Am ehesten lasse sich ihr Amt mit dem eines Personalrats vergleichen. „Oft geht es um Disziplinarverfahren. Die Truppe in Duisburg ist so groß, da geht das manchmal nicht anders. Da vermitteln wir dann“, sagt Driske.
Beteiligung bei amtlichen Vorgängen
Bei amtlichen Vorgängen müssen Stradmann, Driske und Lohmann beteiligt werden. Driske erklärt dies am Beispiel der Bewässerungsaktionen während des vergangenen Sommers. „Das war eine Entscheidung, die die Verwaltung getroffen hat. Wir müssen dann ausloten: Können wir das leisten? Viele Leute müssen ja auch arbeiten, die kann man nicht überfordern“, erklärt er. „Außerdem muss so etwas geplant werden. Denn zeitgleich müssen wir ja sicherstellen, dass die Feuerwehr funktioniert.“ Deswegen seien sie befugt, solche Pläne abzulehnen. „Das Bewässern der Grünflächen hätte ja theoretisch auch ein Dienstleister übernehmen können“, sagt Driske.
„Wir haben Verantwortung aufgetragen bekommen, aber deswegen keine Macht oder Entscheidungsbefugnis“, sagt Lohmann. Dennoch sei ihre Tätigkeit politisch geprägt. „Da wird auch mal verhandelt“, sagt Driske. Auch auf NRW-Ebene gibt es Treffen mit Vertretern anderer Feuerwehren. „Wenn zum Beispiel der Wunsch aufkommt, dass wir neue, sicherere Uniformen brauchen, kann man das da einbringen“, sagt Stradmann. „Die Feuerwehr ist ein Zusammenspiel, sie kann nur funktionieren, wenn alle Rädchen ineinandergreifen“, sagt Driske.